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2-1 b. Wärmestrahlung. W. Wien. Temperatur und Entropie der Strahlung. Wied. Ann. 52, 132—165, 1894 t. Verb. d. phys. Ges. Berlin 12, 37—42, 1894f. Wenn wir einen leeren Raum mit Körpern von beliebiger Be schaffenheit, aber endlichem Absorptionsvermögen für alle Strahlen vollständig einhüllen und die Hülle auf gleicher Temperatur halten, so ist in dem Hohlraume nach Herstellung des Gleichgewichts eine solche Strahlung vorhanden, als ob die umgebenden Wände voll kommen schwarz wären. Diese Strahlung ist also durch die zu gehörige Temperatur quantitativ und qualitativ vollkommen bestimmt. Jede im Gleichgewichte befindliche, von der eines schwarzen Körpers abweichende Strahlung kann ohne merkliche Arbeits leistung in den Zustand stabilen Gleichgewichts, welcher der Strah lung des schwarzen Körpers entspricht, übergeführt werden, kann also als labiler Gleichgewichtszustand betrachtet werden. Setzen wir die Energievertheilung im Spectrum eines schwarzen Körpers von gegebener Temperatur als bekannt voraus, so entspricht die Energie, welche einer gewissen Wellenlänge Zj im Spectrum eines beliebigen Körpers zukommt, so lange wir es mit Strahlung von zerstreuten Richtungen zu thun haben, einer bestimmten Tem peratur, nämlich der Temperatur eines schwarzen Körpers, bei welchem die Energie der Wellenlänge A ( , die gleiche Dichtigkeit besitzt. Führen wir die Strahlung von der Wellenlänge Z& bei constant gehaltener Dichtigkeit in Strahlung von der Wellenlänge Z (1 über, so kann die Strahlung Arbeit leisten, wenn die der Strah lung b entsprechende absolute Temperatur ff, höher ist, als die der Strahlung « entsprechende ff 0 . Das Maximum der Arbeitsleistung, das aus homogener Strahlung im Volumen 1 gewonnen werden kann, ist demnach, wenn wir die Dichtigkeit von b mit bcpi, bezeichnen, nach den Gesetzen der Wärmelehre: , ff,, Dabei hat die Menge btp,, - die Farbe a angenommen.