Brüsch. Mathias 363 Der Verf. der vorliegenden Arbeit hat ein ähnliches Bestreben. Er verwendet für die Zwecke der Temperaturmessung das bolo- metrische Princip, indem er zwei Zweige einer aus Platindrähten gebildeten WnEATSTONE’schen Brücke der veränderlichen Tem peratur aussetzt und aus ihrer Widerstandsänderung im Verhältniss zu den beiden anderen auf constanter Temperatur gehaltenen Zweigen die Aenderung der Temperatur bestimmt. — Wenngleich die Vor theile dieser Methode auf der Hand liegen, so setzt eine solche Messung jedoch die Kenntniss der Widerstandsänderung des Platins mit der Temperatur voraus, und es ist daher nöthig, alle diejenige Sorgfalt, die man sonst direct auf die Messung der Temperatur mit einem Quecksilberthermometer verwenden muss, nunmehr auf die Messung der Temperatur bei den Bestimmungen der Widerstands änderung des Platins anzuwenden. Die von Baktoli und Stkac- ciati betonte Schwierigkeit in der Messung der Temperatur ist also für die Messungen des Verf. nicht aufgehoben, sondern nur an eine andere Stelle verlegt, wo man sie allerdings besser beherrschen kann. Gerade aber über diesen Punkt giebt die Veröffentlichung des Verf. leider zu wenig Aufschluss. Er begnügt sich, soweit Ab lesungen am Quecksilberthermometei - in Frage kommen, im All gemeinen mit den Angaben der Zehntelgrade, und zwar stets nur in Graden des „hunderttheiligen“ Thermometers, ohne zu sagen, welche Temperaturscala den Messungen zu Grunde liegt. Die von ihm gefundenen Resultate sind daher mit denen anderer Forscher nicht ohne Weiteres vergleichbar. Der Verf. bedient sich bei seinen Versuchen der Mischungs methode, indem er siedendes Wasser, dessen Temperatur aus dem jeweiligen Barometerstände ermittelt wurde, in Wasser von Zimmer temperatur schüttete. Er constatirt auf diesem Wege in der Nähe von 3,4° ein Minimum, weiterhin in der Nähe von 12° ein Maximum der specifischen Wärme. Dem gegenüber haben Bartoli und Stkacciati nur einen Umkehrpunkt, und zwar ein Minimum in der Nähe von 20° gefunden. Scheel. E. Mathias. Sur la chaleur specifique de l’acide sulfureux liquide. C. R. 119, 404—407, 1894t- Ein metallischer, mit Hahn versehener Recipient ist bei nie driger Temperatur ein- für allemal mit dem zu untersuchenden verflüssigten Gase gefüllt. Ist die Dichteänderung dieses Gases sowohl im flüssigen, wie im dampfförmigen Zustande bekannt, so