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Nernst u. Abego. 315 ■beim Abkühlen zustreben würde, wenn kein Gefrieren stattfände [rft — k(t(, — t)dz]. Für t' scheinbare Gefriertemperatur ergiebt sich dann i = T o — — (t' — C). Diese Verhältnisse sind bei den früheren Versuchen vernach lässigt, die zweite Abweichung wird sehr klein, wenn die Kältemischung nur eine wenig niedrigere Temperatur hat, als der Gefrierpunkt (bei Loomis). — Die Versuche wurden in zwei Apparaten angestellt, so dass beide Reihen zur gegenseitigen Controle dienten. Die Flüssigkeiten wurden unterkühlt in den Gefrierapparat gebracht. Als Kältemischung dient Eis, gemischt mit gepulvertem Kalialaun, die lange Zeit die Tempe ratur —-0,47° zeigt. Als Substanzen wurden benutzt Chlornatrium, Aethylalkohol, Rohrzucker. Die Versuchsresultate sind in Tabellen mit- getheilt. Dieselben stimmen selbst beim Rohrzucker bei verschiedener Rührgeschwindigkeit und anderer Unterkühlung überein. Werden die Resultate mit denen anderer Forscher verglichen, so tritt beim Chlornatrium vollständige Uebereinstimmung mit den Werthen von Loomis und Jones hervor, beim Rohrzucker jedoch nicht. Die Verfasser schliessen: Die beobachteten corrigirten Gefrierpunkts erniedrigungen lassen sich sämmtlich aus der Theorie befriedigend berechnen, wenn für die moleculare Gefrierpunktserniedrigung der Werth 1,86 angenommen wird und man beim Chlornatrium die Dissociation berücksichtigt. Die Concentration ist dabei (nach Raoult) in Grammmolecülen pro 1000 g Wasser zu zählen. Von den Zahlenresultaten mögen folgende mitgetheilt werden. m Moleculargehalt (Grammmolecüle für 1000 g Wasser), t be obachtete Gefrierpunktsdepression, t'm moleculare Gefrierpunkts depression. Chlornatrium: Aethylalkohol: t m t/ m t m t/m 0,0295° 0,008275 3,57 0,0365° 0,0185 1,97 0,0600 0,01642 3,65 0,0685 0,0364 1,88 0,1160 0,03234 3,59 0,1307 0,0705 1,85 0,2207 0,06270 3,52 0,2432 0,1324 1,84 Rohrzucker: corr.t 0,0336° 0,0634 0,0247 0,2450 m 0,0179 0,03534 0,0688 0,1305 corr.f/wi 1.87 1,79 1,81 1.88 Sch.