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Aenderungen des Aggregatzustandes. 22 a. Schmelzen und Erstarren. W. Spring. Sur l’apparition dans l’etat solide de certaines pro- prietes caracteristiques de l’etat liquide ou gazeux des metaux. Bull, de Bruxelles (3) 28, 23—46, 1894. Ostwald’s ZS. f. phys. Chem. 15, 67—78, 1894. Die festen Metalle zeigen verschiedene Eigenschaften der flüssi gen Körper, wenn sie einem hohen Drucke ausgesetzt werden. Ein Theil der Metalle geht dann schon weit unterhalb des Schmelz punktes in halbflüssigen Zustand über, d. h. die getrennten Metall stücke vereinigen sich zu einer compacten Masse. Der Verf. hat in dieser Richtung schon früher eine ganze Reihe von Versuchen an- gestellt, ebenso wie über die Reactionen fester Körper auf einander (Baryumcarbonat und Natriumsulfat etc.) bei hohem Drucke. Die einschlagenden Arbeiten sind in der Einleitung angeführt. In der vorliegenden Arbeit berichtet der Verfasser über Versuche, welche zeigen, dass schon bei Temperaturen weit unter dem Schmelzpunkte Metallstücke desselben Metalles, die durch eine Druckschraube in Berührung gehalten werden, sich zu einer Masse vereinigen, und dass jede Spur der Fuge verschwindet. Erste Bedingung des Ge lingens ist, dass die Berührungsflächen vollständig metallisch sind; ein Kennzeichen dafür hat man in der Adhäsion der Stücke bei gewöhnlicher Temperatur. Es wurden untersucht Sb, Al, Bi, Cd, Cu, Sn, Au, Pt, Pb, Zn. Die Temperatur lag immer weit unter dem Schmelzpunkte des betreffenden Metalles. Antimon und auch Wismuth zeigten die Erscheinung unvollkommen. Die entstehenden Cylinder sprangen bei versuchter Zerbrechung häufig nicht der alten Fuge nach aus einander, sondern es entstand eine neue Trennungsfläche, so dass ein förmliches Zusammenlöthen der Me talle erfolgt war. Bei Versuchen mit Cylindern verschiedener