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Spaltung von 2 H ist ein endothermischer Vorgang, bei dem — 6,2 Cal. gebunden werden; geht man dagegen von dem hypo thetischen festen Ammoniak (s. oben) und der festen Essigsäure aus, so findet unter Berücksichtigung des Energiegehaltes des austreten den Wasserstoffs eine Wärmeabsorption von — 25,0 Cal., ohne diese Berücksichtigung eine solche von — 44 Cal. statt. Eine ähnliche Grösse besitzt die Wärmeabsorption bei der Entstehung der Di- und Triglycolaminsäure aus Glycol- resp. Diglycolaminsäure und fester Essigsäure. Umgekehrt tritt natürlich ein Energiegewinn ein, wenn wir durch Anlagerung von 2 H die Aminsäuren in Essigsäure und niedere Aminsäuren resp. Ammoniak spalten. Hierbei tritt ein II-Atom in Stickstoffbindung, das andere in Wasserstoffbindung, und der Vergleich mit früheren Untersuchungen zeigt, dass ein Wasserstoffatom, welches in Stickstoffbindung tritt, eine ganz andere und weit geringere Vermehrung des Energiezuwachses bedingt, als wenn es in Kohlenstoffbindung eintritt. Dieselbe beträgt hier nur 16,6 Cal., während sie dort gleich 27,4 Cal. ist. Ein Vergleich der Verbrennungswärme der Diglycolaminsäure mit derjenigen der isomeren Asparaginsäure gestattet, den Satz dahin zu verallgemeinern, dass dem Kohlenstoffatom eine grössere Energiemenge zugeführt werden muss, um dasselbe zur Verbindung mit einem Stickstoff atom geeignet zu machen, als erforderlich ist, um ein Kohlenstoff atom mit einem zweiten Kohlenstoffatom zu verbinden. Wird da gegen ein Wasserstoffatom durch die Gruppe CH 5 .COOH sub- stituirt, so beträgt die durchschnittliche Wärmetönung 162,7 Cal., wenn diese Gruppe von einem Stickstoffatom, dagegen nur 150,9 Cal., wenn sie von einem Kohlenstoffatom gebunden wird. Mithin findet beim Kohlenstoff gerade das Umgekehrte statt, wie beim Wasser stoff, wofür auch die Ilydrirung der Diglycolaminsäure einerseits, der Asparaginsäure andererseits den Beweis liefert. Auch hier ist, wie bei allen isomeren Säuren, diejenige die stärkere, welche die grössere Gesammtenergie besitzt, also die Diglycolaminsäure. Ein Vergleich der Verbrennungswärme des Sarkosins und der Diglycolaminsäure, des Alanins und der Asparaginsäure ergiebt, dass auch bei dem Uebergange der stickstoffhaltigen einbasischen zu den zweibasischen Säuren (wie bei den stickstofffreien) ein Energieverlust stattfindet. Die Verf. haben weiter die Verbrennungswärme (I) und die Bildungswärme (II) der Nitrile von der Di- und Triglycolaminsäure bestimmt und folgende Zahlen erhalten: