Husserl. Baly u. Chorley. Gaab. Jüptnbr. 271 C. Gaab. Ueber Pyrometer im Allgemeinen und das Walter Dürr’- sche Pyrometer im Besonderen. Stahl u. Eisen 14, 432—437, I894f. [ZS. f. anal. Chem. 33, 714—717, 1894. Der Verf. bespricht zunächst kurz die Wirkungsweise und die Brauchbarkeit der bisher für niedrigere und höhere Temperaturen verwendeten Pyrometer; es sind dies im Wesentlichen: die Queck silberthermometer mit und ohne Stickstoff- bezw. Kohlensäurefüllung über dem Quecksilber, die auf calorimetrischer Grundlage beruhen den Pyrometer, die Schmelzkegel, die auf der Ausdehnung von Metallen beruhenden Pyrometer, die elektrischen Pyrometer von le Chatelier (Thermoelement Platin : Platinrhodium) und Braun (Widerstandsänderung eines Platindrahtes), sowie die Luftpyrometer, namentlich dasjenige von Wiborgh. Diese sämmtlichen Instrumente erfüllen nach Ansicht des Verf. ihren Zweck nicht vollständig, denn entweder seien ihre Angaben zu ungenau oder mit der Zeit ver änderlich, so dass sie einer dauernden Controle bedürfen, oder sie seien zu complicirt und theuer etc. Sämmtliche Vorzüge soll da gegen das von Dürr und Siegert construirte Pyrometer vereinigen, das auf dem Principe des Luftthermometers beruht. Das eigentliche Thermometergefäss besteht aus Porcellan und ist mit verdünnter Luft gefüllt; es steht durch eine Capillare von 1 mm lichter Weite mit dem Zeigerwerk in Verbindung. Das letztere wird von einem Hohlcylinder gebildet, in welchem an einer Axe eine Glocke drehbar aufgehängt ist. Der innere Raum dieser Glocke, der durch die Capillare mit dem Pyronietergefässe com- municirt, ist durch reines Paraffinöl von dem äusseren Raume ab gesperrt. Steigt die Temperatur des Pyrometergefässes, so tritt ein Theil der darin enthaltenen Luft unter die Glocke und vermehrt deren Auftrieb. Die hierdurch hervorgerufene Bewegung wird ver mittelst eines Zahnradsegmentes auf einen Zeiger übertragen, der direct die betreffende Temperatur angiebt. Nach der Angabe des Verf. functionirt das Pyrometer ungemein sicher und hat den Vor zug, dass das Zeigerwerk nicht in unmittelbarer Nähe des Ofens angebracht zu sein braucht, da selbst eine Capillarleitung von 30 m Länge ohne Nachtheil für die Temperaturangaben verwendet wer den kann (1). Genaue Zahlenangaben über die Fehlergrenzen des Apparates fehlen leider vollständig. Grlch. v. Jüptner. Ein neues Luftpyrometer. Oesterr. ZS. f. Bergw. 42, 409—410. [Chem. Centralbl. 1894, 2, 722f.