Salomon. 265 den Strom erwärmten Platindrahtes an das Quecksilber Fehler her vorrufen können. Da jedoch die Beobachtungen bei einiger Uebung nur etwa 15 Secunden in Anspruch nehmen, so spielt diese Fehler quelle bei der gewünschten Genauigkeitsgrenze von 0,1° keine Rolle mehr; auch die Capillaritätserscheinungen zwischen Quecksilber und Platindraht bringen innerhalb dieser Fehlergrenze keine Störung mit sich. Zur Bestimmung des Scalenwerthes des Thermometers diente eine Reihe von Beobachtungen, bei welchen das Thermometer durch Eintauchen in eine Kältemischung (geschabtes Eis und Kochsalz) bezw. Wasser von verschiedenen Temperaturen auf verschiedene, zwischen — 15° und 4- 40° liegende Wärmegrade gebracht wurde. Die Beobachtung erfolgte in der Weise, dass das Thermometer und die Messbrücke möglichst gleichzeitig von zwei Beobachtern abgelesen wurde. Die Ausgleichung geschah auf graphischem Wege, indem die Temperaturen als Ordinaten und die zugehörigen Wider stände als Abscissen aufgetragen wurden. Es ergab sich dabei, dass für Temperaturen unter 20° einer Aenderung von 1° eine Wider standsänderung von 2,57 cm am Messdraht, für Temperaturen über 20° eine solche von 2,20 cm entsprach. Hieraus folgt, dass für jedes Instrument die Construction einer empirischen Scala noth- wendig ist. Nach der Aichung wurde das Thermometer, welches vor dem Fenster aufgestellt war, drei Monate hindurch fast täglich bei ex tremen Temperaturen sowohl direct mittels eines Fernrohres, als auch indirect mit der Messbrücke beobachtet. Es ergab sich hierbei zunächst nach der Aufstellung eine mehrtägige dauernde Verschiebung des Nullpunktes im Betrage von 0,5°; im Uebrigen kamen Fehler von 0,1° mehrfach, solche von 0,2° nur ganz selten vor, wobei zu berücksichtigen ist, dass wegen des grossen Meniscus Schätzungsfehler von 0,1° beim Ablesen leicht möglich sind. Gleit. F. Salomon. Einige Anwendungen des Barothermoskops und der absoluten Millesimalscala in Theorie und Praxis. Dingi. Journ. 294, 257—261, 1894. ZS. f. angew. Chein. 1894, 7 S. Heft. 22. Der Verfasser hatte früher (Dingi. Journ. 281, 283, 286) vor geschlagen, die Thermometerscala derart umzuändern, dass der Null punkt derselben dem absoluten Nullpunkte — 273° C. entspricht, die Punkte 100° bezw. 200° der neuen Scala aber mit dem bis herigen Eispunkte 0° C. bezw. + 273° C. zusammenfallen. Ebenso