Pernet, Jaeger u. Gumlich. 259 Zehntel, und nur bei den besten Röhren genügte eine Kalibrirung von 2° zu 2°. Die Ausgleichung der Beobachtungen erfolgte bei den Hauptnormalen I. Ordnung sowohl nach der Neümann-Thiesen’- schen, wie nach der Methode der kleinsten Quadrate; da jedoch beide Methoden innerhalb der kleinen wahrscheinlichen Fehler (+ 0,0006°) dieselben Werthe für die Corr ectionen ergaben, konnte man sich bei allen übrigen Instrumenten mit der wesentlich be quemeren NEUMANN-THiESEN’schen Ausgleichungsmethode begnügen. Zur Bestimmung des äusseren Druckcoefficienten wurde das Thermometer in eine Glasröhre eingeschlossen, welche zur Ver minderung des todten Raumes und zum besseren Temperatur ausgleich mit Glycerin und Quecksilber gefüllt war und abwechselnd mit der Luft und mit einem stark luftverdünnten Raume in Ver bindung gesetzt werden konnte. Indem man einerseits die Druck differenzen mit einem Manometer bestimmte und andererseits die entsprechenden Thermometerangaben mikrometrisch ablas, konnte man den äusseren Druckcoefficienten, d. b. die Standänderung des Quecksilberfadens bei Zunahme des auf dem Thermometergefässe lastenden Druckes um 1 mm Quecksilber, mit grosser Genauigkeit ermitteln. Auch der innere Druckcoefficient wurde experimentell mit Hülfe eines Apparates bestimmt, welcher gestattete, das in sieden dem Dampfe befindliche Thermometer nach einander in horizontaler und in verticaler Lage abzulesen. Die theoretische Beziehung zwischen beiden Druckcoefficienten erwies sich nur annähernd als erfüllt, und es wird sich erst auf Grund einer genau durchgeführten Vergleichung der Thermometer entscheiden lassen, ob die beob achteten Coefficienten für den inneren Druck gegenüber den be rechneten den Vorzug verdienen. Der Ermittelung des Fundamentalabstandes ging eine Unter suchung über den Einfluss der Verunreinigungen des Eises auf die Nullpunktsbestimmungen voraus; es ergab sich, dass man überall da, wo man der Tausendstelgrade noch sicher sein will, künstliches Eis aus destillirtem Wasser anzuwenden hat, da die übrigen Eis sorten (aus Leitungswasser und aus Flusswasser) durchschnittlich uni mehrere Tausendstelgrade zu niedrige Eispunkte lieferten. Bei Gelegenheit der Besprechung der Siedepunktsbestimmungen werden die Mängel der meisten gebräuchlichen Siedeapparate dis- cutirt, welche bei dem in der Reichsanstalt verwendeten vermieden sind, so dass auch hier die Uebereinstimmung der gefundenen Werthe eine recht befriedigende ist. Da sich auch bei den 17*