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Der dritte Theil der ausgedehnten Arbeit, in welcher versucht wird, die Dynamik als einen Theil der Thermodynamik zu be handeln, oder noch allgemeiner, die Thermodynamik zu einer Wissen schaft zu gestalten, welche die Gesetze aller Zustandsänderungen umfasst. In diesem dritten Theile werden zunächst die Gleich gewichtsbedingungen gesucht, unter Voraussetzung des Begriffes der inneren Energie u und der Entropie S. Aus diesen beiden bildet Verfasser die Function f = U—S, also das thermo dynamische Potential, wobei ff die Temperatur ist. Mit dieser Funk tion werden auf Grund früherer Ableitungen die Gleichgewichts bedingungen hingeschrieben. Zu den so erhaltenen Gleichungen treten mehrere Hypothesen, zunächst die, dass man die Variablen, von welchen, abgesehen von der Temperatur, der Zustand eines Körpersystemes abhängt, so wählen kann, dass das System bei gleich bleibenden Werthen dieser Variablen sich, wenn die Temperatur eine Aenderung erfährt, im Raume nicht verrückt, also die kinetische Energie nicht von der Temperatur abhängt, und ferner der Beitrag der Energie, welcher von der gegenseitigen Einwirkung des Systemes und äusserer Körper abhängt, nicht von der Temperatur abhängig ist. Die so gewählten Variablen heissen die normalen. Der Begriff der Be wegung wird allgemein für jede Zustandsänderung, mit Ausnahme der Temperaturänderung, genommen, entsprechend wird der Begriff der Arbeit als Product eines passiven Widerstandes f(a) und der Aenderung du der entsprechenden Variablen a definirt und die Gesammtarbeit als Summe der Einzelarbeiten genommen. Ersterer Widerstand ist der Werth, w T elchen gewisse Functionen für den Fall annehmen, dass kein Gleichgewicht vorhanden ist, während für den Gleichgewichtsfall eben diese Functionen Null sein müssen. Für die Gesammtarbeit eines Systemes wird die Hypothese ge macht, dass sie nur Null oder negativ sein kann. Es ist diese Arbeit der passiven Widerstände das, was Clausius nicht compen- sirte Arbeit genannt hat. Ein System, bei welchem jeder passive Widerstand verschwindet, ist ein System ohne Viscosität. Hierfür folgt die Unabhängigkeit der eigentlichen Wärmegrössen von dem Bewegungszustande. Verf. wendet sich nun zur Besprechung der Einwirkungen zweier Systeme, welche mit einander in Berührung treten, ohne dass die Stetigkeit der Aenderungen aufhört. Hierbei werden zwei seitige und einseitige Verbindungen unterschieden; bei der ersteren Art heben die möglichen Zustandsänderungen die Berührung der Fortschr. d. Phys. L. 2. Abth. 13