Keelbr. Lippich. Strohner. 183 Vor dem grösseren Nicol werden jetzt deren zwei kleinere so ge stellt, dass jeder nur das äussere Drittheil des grossen Nicols ver deckt. Es entstehen also drei Felder, das mittlere (2) des grossen Nicols, die beiden äusseren (1 und 3) des kleinen davorgesetzten Nicols. Sind die Polarisationsebenen je zweier Nicols stets einander parallel, so hat man Gleichheitsprincip, wie früher, weil die Hellig keitsdifferenz der parallelen Felder stets Null bleibt. Es mögen die äusseren Felder 1 und 3 vorerst gleich polarisirt sein und mit Feld 2 einen Winkel von etwa 6° einschliessen, Halbirt der Analysator diesen Winkel, so sind alle Felder gleich hell, dreht man den Analy sator um einen Winkel nach links oder rechts, so nimmt die Hellig keit von 2 zu oder ab, diejenige aber von 1 und 3 gemeinsam um gleich viel ab oder zu. Es sei nothwendig, den Analysator um d a° zu drehen, damit die Helligkeitsdifferenz zwischen 1 und 3 einer seits und 2 andererseits gleich in Proc. und damit eben merklich werde. Jetzt gehe man wieder zur Nulllage zurück, drehe den einen (z. B. 1) der beiden vorgesetzten Nicols um 2dw° aus der Parallelität mit dem a n d e r e n heraus, sagen wir so, dass sein Winkel mit 2 vergrössert wird, wodurch dann 1 um m Proc. heller wird als 3 und als 2. Jetzt ändern sich beim Drehen des Analysators alle Felder in Bezug auf ihre Helligkeit, auch die äusseren gegen einander. Dreht man jetzt in gleicher Richtung wie den Nicol 1 den Analysator um d u°, so wird ganz wie vorher die Helligkeitsdifferenz von 2 und 3 gleich m Proc., und zwar 3 heller als 2, denn an diesen Feldern ist ja nichts geändert worden; dagegen werden die Felder 1 und 2 jetzt gleiche Hellig keit erlangen. Während also 3 gegen 2 um m Proc heller ge worden ist, hat die Helligkeit von 1 gegen 2 um m Proc. abge nommen. Während der Drehung des Analysators von d a° geht also eine doppelte Aenderung vor sich, die Gleichheit zweier Felder (2 und 3) wird gestört, die Gleichheit der ungleich hellen Felder (1 und 2) hergestellt. Bei Vorhandensein von nur zwei Feldern 2 und 3 bezw. 1 und 2 würde man bei Einstellungen zwischen + d a° schwanken, d. h. zwischen der Helligkeitsdifferenz -f- m Proc. und — m Proc.; bei Vorhandensein der drei Felder in dem angegebenen Polarisationszustande genügt die Drehung um + > um bald rechts, bald links eine Helligkeitsdifferenz von w Proc. zu erblicken Das Princip von Lippich ist nicht eigentlich das Contrastprincip in dem von Lummer-Brodhun gebrauchten Sinne; denn erstens muss der Contrast der Felder unterhalb der