J. Scheiner. Ueber neuere Spectroskopconstructionen. ZS. f. Instrk. 14-, 316—324, 1894. Verf. giebt eine kritische Uebersicht über die in Astron. and Astroph. 1893 veröffentlichten Spectroskope. Zu dem Spectroskope des Alleghany Observatory von J. E. Keeler, welches ein Universal- spectroskop im vollsten Sinne des Wortes ist, bemerkt der Verf. wohl mit Recht, dass der Erfolg aller Universalspectroskope ein illusorischer ist und man vielmehr nach Vorgang der Deutschen, speciell des astrophysikalischen Institutes zu Potsdam, bei der Con- struction von Sternspectroskopen für jeden speciellen Zweck auch ein specielles Instrument bauen soll. Letztere Tendenz ist, wie Ref. mittheilen kann, auch in der Physikalisch-technischen Reichs anstalt von Exc. v. Helmholtz stets betont und dem entsprechend bei der Construction von Spectrometern, Spectralphotometern etc. befolgt worden. Es folgt sodann die Beschreibung der Methode von George E. Halb, die Sonne in monochromatischem Lichte zu photographiren (Spectroheliograph), welche vorzügliche Resultate, besonders bei Wahl der K- Linie gegeben hat. Die Aufnahmen zeigen nicht nur die Gestalt der Chromosphäre und Protuberanzen um den ganzen Sonnenrand, sondern auch die Fackeln, die bisher nur am Sonnen rande sichtbar waren, erscheinen auf der ganzen Sonnenscheibe. Schliesslich werden kurz das Spectroskop der Royal Observatory Edinburgh von Becker, welches das Spectrum von 602 pp bis 486 pp in einer Länge von 314 Fuss auf registrirendem Wege er zeugt, und das Tulse-Hille-Spectroskop von W. Huggins, eine Art von Universalapparat, bei dem vor Allem die schwierige Auf gabe gelöst ist, einen Stern in den Spalt zu bringen und darin während der Expositionszeit festzuhalten. Lr. C. Pulfrich. Ueber eine neue Spectroskopconstruction. ZS. f. Instrk. 14, 354—363, 1894 f. Astrophys. Journ. 1, 335—349, 1895. Die Methode des in sich zurückkehrenden Strahles (Autocolli- mation) war zuerst von Duboscq, sodann mit grossem Erfolge von Abbe bei Spectroskopconstructionen verwerthet worden. Beide verwandten aber nur ein einfaches Prisma von 30° brechendem Winkel, so dass sie lediglich die Dispersion eines 60°-Prismas er zielten. Verf. überträgt die ABBE’sche Spectroskopconstruction auf die neueren Prismencombinationen von Rutherford und Wernicke.