Strehl. 169 Rayleigh schon vor; dieselben beziehen sich aber nur auf die Lichtvertheilung einer nichtsphärischen Wellenfläche in Bezug auf die Axe. Der Verf. betrachtet für diesen Fall auch die Licht vertheilung äusser der Axe. In seiner Vorrede sagt der Verf’. selbst: „Neu dürften die Entwickelung von Formeln für die sphä rische Aberration, den Astigmatismus, die Coma, für Cylinder- wellen, sowie ringförmige Oeffnungen, ferner die Untersuchungen über die eigentliche Theorie des Fernrohres, über die Beugungswirkung des Oculars und des Auges, über die Auf lösung von Doppelsternen, sowie die Helligkeitsmessung der Ge stirne sein.“ Nach einer Einleitung, in welcher unter Beugung des Lichtes die Thatsache zusammengefasst wird, dass eine Welle, welche nicht ungehindert ihrer vollen Grösse nach wirken kann, bei der Fortpflanzung keine ihr gleichartige Welle erzeugt, so dass also die Lichtvertheilung im optischen Bilde nicht durch die geometrische Optik ’) bestimmt werden kann, behandelt der Verf. die Beugung des Lichtes an Flächen zweiten Grades, welches die praktisch vorkommenden Begrenzungsflächen der optisch wirk samen Medien sind. Als Object dient ein leuchtender Punkt; da gegen geht der Verf. bei der Berechnung des Beugungseffectes von der Fläche zweiten Grades selbst aus, indem er dieselbe nach dem HuYGENs’schen Principe in der richtigen Weise leuchtend annimmt. Statt der complicirten Form der Wellenfläche, welche durch Brechung einer Kugelwelle an einer Fläche zweiten Grades entstehen würde, setzt der Verf. natürlich eine einfachere Ersatz fläche. Eine sehr zeitgemässe Kritik der Anschauung von den Elementarwellen wird unter dem Gesichtspunkte des Principes von der Erhaltung der Kraft gegeben, welches angewandt wird, um die Dimension der schliesslichen Intensität in den Elementen der Brennebene bis auf Zahlenfactoren genau festzustellen. Die Energiedichte ist innerhalb des Beugungsscheibchens proportional der vierten Potenz des Objectivdurchmessers. Nach Einführung des „Lichtverdichtungsfactors“ und des „Interferenzfactors“ wird die Stärke der Schwingungsgeschwindigkeit bestimmt, dessen Maximal- ') Treffend sagt der Verf.: „Alles in Allem genommen, scheint es mir, als habe man über dem Studium der geometrischen Optik — deren Wichtig keit ich durchaus nicht unterschätze — vergessen, dass diese doch eigentlich nur dem Gerippe zu vergleichen ist, welches <1 ie Beugungstheorie erst mit Fleisch und Blut zu umgeben hat.“