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thode an. Auf die Platte fällt paralleles weisses Licht, welches in der Einfallsebene polarisirt ist, unter 45° auf, geht nach der Reflexion durch ein zweites Nicol, dessen Polarisationsebene senk recht zur Einfallsebene ist (so dass das an der Vorderfläche der Platte reflectirte Licht fast ausgelöscht wird), und dann durch einen Spectralapparat. Die Krystallplatte ist durch Drehen in ihrer Ebene zuvor so orientirt, dass die beiden gebrochenen Strahlen (wenigstens annähernd) unter 45° gegen die Einfallsebene polarisirt sind. Man erblickt dann das Spectrum von schwarzen Streifen durchzogen, deren Lage, wenn die Platte genau parallel zur Axe ist, dieselbe ist, als ob das Licht durch eine gleich orientirte Platte von doppelter Dicke hindurchgegangen wäre. Weicht aber die Platte etwas vom Parallelismus zur Axe ab, so sind die Streifen etwas aus der erwähnten normalen Lage verschoben, und zwar abwechselnd nach links und nach rechts, so dass sie abwechselnd einen grösseren und einen kleineren gegenseitigen Abstand haben. Diese Verschiebung wird dadurch noch leichter erkennbar, dass sie sich umkehrt, also der grössere Zwischenraum in den kleineren übergeht und umgekehrt, wenn man beide Nicols um 90° dreht; ferner kann sie durch Eintauchen der Platte in Schwefelkohlenstoff noch vergrössert werden. Der Verf. leitet diese Erscheinungen auch mathematisch ab, indem er die Minima des Ausdruckes für die resultirende Lichtintensität, als Function der Wellenlänge be trachtet, aufsucht. Er theilt Messungen der Streifenabstände mit für zwei Quarzplatten von 1,978 bezw. 1,519 mm Dicke, deren Ebenen 17’ bezw. 2’/ 2 ’ gegen die Axe geneigt waren; daraus er- giebt sich, dass selbst bei einer Platte von nur 1 mm Dicke noch ein Orientirungsfehler von weniger als V«’ nachweisbar wäre. F. P. II. Dufet. Sur les Indices de refraction du spath d’islande. Bull, soc. min. de France 16, 1—30, 1893 f. Veranlasst durch die nicht unerheblichen Differenzen, welche die bisherigen zahlreichen Bestimmungen der Brechungsindices des isländischen Doppelspathes trotz der gleichen Herkunft des Materials aufweisen, hat Verf. neue sehr sorgfältige Bestimmungen nach der Prismenmethode ausgeführt. Dabei wurde insbesondere der Fehler, den die beim Poliren entstandene Krümmung der Prismenflächen verursacht, durch Aussuchen genau ebener Stellen in der Mitte der Flächen und Abblenden des übrigen Theiles ver mieden. Ferner umging Verf. gewisse Fehler, die der Bestimmung