98 15 b. Drehung der Polarisationsebene. Sigmund Neumann. Zur Controle der Requisiten für die Polari sation des Rohrzuckers. Oest.-Ung. ZS. f. Rübenz. - Ind. u. Landw. 1894, Nr. 3. Chem. Centralbl. 1894, 2, 455. Verf. will keine absoluten Maasse, sondern nur relative. Die Controle der Gewichte ist wie üblich. Die Polarisationsröhren sollen gleich lang sein und die Differenz bei einem hunderttheiligen Apparate höchstens 0,1 Theilstrich betragen. Die Prüfung soll mit einer 25 procentigen Zuckerlösung geschehen (250 g Zucker zu 1000 g Wasser). Die Messkolben können mit der Wage oder dem Polarisationsapparat geprüft werden. Als Gewichtsstücke soll man nur solche nehmen, deren Gewicht leicht abzuändern ist. Die Ge wichte sind mit abschraubbarem Stiel versehen, der in eine Ver tiefung greift, die beliebig belastet oder entlastet werden kann. Zur Einstellung des Normalgewichtes dient 100 procentige Saccharose, die nach Landolt’s Verfahren hergestellt ist. Als Grundlage für internationale Vereinbarungen der Zuckeranalytiker stellt der Verf. folgende Thesen auf. Es können nur solche Polarisationsapparate Anwendung finden, welche auf ein Tausendstel der abzuwägenden Zuckermenge für den Beobachter empfindlich sind. Zur Controle der Scala eines Appa rates und des Normalgewichtes darf nur reine Saccharose verwendet werden. Zur Polarisation soll nicht weniger als 30 g Probesub stanz genommen und diese in höchstens 250 ccm Wasser gelöst werden. Zur Klärung einer directen Zuckerlösung sind nur solche Substanzen zu verwenden, welche die Polarisationsgrösse der Lösung nicht beeinflussen. Die Angelegenheit soll dem Congress für an gewandte Chemie in Brüssel vorgelegt werden. — Stromer und Herzfeld benutzen zur Controle des Polarisationsapparates amtlich geprüfte Quarzplatten, welche auch nach Nevole ausreichend sind. Br. P. Frankland. The polariscope in relation to Chemical Constitution. Chem. News 69, 1—3, 18—19, 28—29, 40—41, 1894. Verf. bespricht den von Pasteur festgestellten Zusammenhang zwischen Krystallform und Polarisation, darauf die Darstellung der stereochemischen Auffassung von le Bel und van’t Hoef und die Arbeit von E. Fischer über den stereochemischen Aufbau der Zuckerarten. Ebenso geht der Verf. auf die Hypothesen von Gute und Crum Brown ein. Br.