Der Abstand der Schatten zweier Gitterstäbe in der Ent fernung y vom Gitter würde, wie sich leicht übersehen lässt, t = —v, d. h. doppelt so gross sein, wie der Abstand zweier nd rl Interferenzstreifen. Die Interferenzen können nur dann auftreten, wenn die ge raden Verbindungslinien zwischen dem Beobachtungsorte und den beiden Bildern Sj und S 2 einen unbedeckten Theil des Gitters durchsetzen; es ist deshalb klar, weshalb die Erscheinung nicht auftritt, wenn man das Gitter mit einem Diaphragma bedeckt, dessen centrale Oeffnung nicht genügend gross ist. Auch bei Anwendung eines geradlinigen Gitters und eines ebensolchen Spaltes erhielt der Verfasser scharfe achromatische Interferenzen, deren Breite er mit Hülfe eines Mikrometer mikroskops messen konnte; die Messungsergebnisse stimmen mit den nach der oben angegebenen Formel berechneten Werthen vorzüglich überein. Diese Interferenzen erscheinen jedoch nur dann farblos (hell und dunkel), wenn man mit dem Mikroskop ziemlich weit vom Gitter entfernt bleibt. Nähert man dasselbe dagegen dem Gitter, so treten Färbungen auf, und zwar erscheinen je zwei benachbarte helle Streifen complementär gefärbt. Diese Färbungen ändern sich bei langsamem Vorschieben des Mikroskops, jedoch kommen mehrmals dieselben Farbencombinationen wieder. Wird der Ab stand zwischen Mikroskop und Gitter immer geringer, so erscheinen die schwarzen Streifen nur noch sehr fein, und zwar rücken zwei benachbarte Streifen immer näher an einander, während die darauf folgenden sich von einander entfernen. Die Zwischenräume zwischen zwei schwarzen Streifen scheinen bei stärkerer Vergrösserung in einzelne gefärbte Zonen zu zerfallen, und zwar findet stets Sym metrie der Färbungen statt, aber nicht in Bezug auf die dunklen, sondern auf die hellen Linien, die in der Mitte zwischen den dunklen Linien auftreten. Bei abermaliger Näherung des Mikroskops werden die Fär bungen wieder schwächer und hören ganz auf, wenn das Gitter selbst in die deutliche Sehweite gelangt; dasselbe erscheint dann unter der Form von hellen und dunklen Streifen. Rückt man das Mikroskop noch weiter vor, d. h. visirt man durch die Oeffnungen des Gitters hindurch, so treten in Folge von Beugungserscheinungen vor dem Gitter wiederum Färbungen