60 12. Objective Farben, Spectrum, Absorption. während die Linie ihre Lage genau beibehält. Der Verf. schliesst daraus, dass das Bandenspectrum in engerem Zusammenhänge mit der Temperatur, das ist den Molecularbewegungen der Körper, steht, als das Linienspectrum und dass die Linien ihren Ursprung in den Atomen, die Banden ihren Ursprung in den Molecülen haben, wie dies auch schon von Anderen ausgesprochen ist. E. W. J. M. Eder und E. Valenta. Absorptionsspectren von farblosen und gefärbten Gläsern mit besonderer Berücksichtigung des Ultravioletts. Wien. Denkschr. 61, 285—295, 1894. Zunächst wird für die neuen Jenaer Gläser die Absorption untersucht. Die Flintgläser absorbiren mehr als die Crowngläser, am ungünstigsten sind die gewöhnlichen Silicatflintgläser. Für Photographien im sichtbaren Spectrum ist ein Ersatz von Crown- glaslinsen mit oder ohne Canadabalsam durch Quarzlinsen unnöthig, zu vermeiden sind aber Schwerflintglaslinsen. Ausserdem wurden eine grosse Anzahl gefärbter Gläser untersucht. Kupferoxydul-Ueberfanggläser sind gut für photographische Zwecke geeignet. Kupferoxydglas, Chromoxyd- und Chromatglas, Kupfer chromatglas, Kobaltglas; Kobaltoxyd mit Borax verhält sich ähnlich dem Kobaltglas, aber die Absorptionsbanden sind mehr nach dem Blau verschoben; Nickelbleiglas, .Manganglas, Uranglas (es zeigt bei Zusatz von Blei keine Fluorescenz), Silberüberfangglas. Grünes Eisenoxydul- und gelbes Eisenoxydglas, röthliches Selenglas, me tallische Silberspiegel und Blattgold. In allen Fällen, wo Blei in den Schmelzflüssen enthalten, wo der Brechungsindex also grösser ist, erscheinen entsprechend der KrxDT’schen Regel die Absorptionsstreifen nach dem Roth ver schoben. Bei Silber und Silberüberfangglas finden Analogien statt, wenn auch in diesem Falle die KüNDi’sche Regel nicht zutrifft, wohl aber trifft diese Regel bei Gold- und Goldrubinglas zu. Silberspiegel zeigten ein breites Absorptionsband vom Blaugrün bis zum Anfang des Ultravioletts. Das Ultraviolett geht fast ganz hindurch. Beim Blattgold liegt ein Absorptionsband mehr nach dem Ultraviolett zu, im Vergleiche mit dem Goldrubinglas gilt die KüNDi’sche Regel nicht. E. W. T. Ewan. On the absorption spectra of dilute Solutions. Proc. Roy. Soc. 56, 286—288, 1894.