Volltext Seite (XML)
26 11. Fortpflanzung des Lichtes, Spiegelung und Brechung. besonderen Vortheil bietet, dass dann der Nachweis dafür, dass die optischen Längen für alle Strahlen zwischen conjugirten Punkten stets die gleichen sind, nicht mehr geführt zu werden braucht. Die sich ergebenden Formeln drücken nämlich, wie man bei dieser Art der Herleitung direct erkennt, im letzten Grunde nichts Anderes aus, als die Phasengleichheit der ein- und der austretenden Welle. Die Ableitung, bei welcher sich der Verf. der Einfachheit halber auf die centralen Strahlen beschränkt, ist so einfach, dass sie auch beim Unterricht in höheren Lehranstalten verwendet werden kann. Glch. E. Budden. To find the focal length of a convex miror. Nature 52, 366, 1895. Zur Bestimmung des Brennpunktes bezw. Krümmungsmittel punktes eines Convexspiegels bedient sich der Verf. folgenden ein fachen Verfahrens. Auf die optische Bank wird zwischen dem Spiegel und dem als Object dienenden weissen Schirm, durch welchen eine Nadelspitze gesteckt ist, eine Convexlinse von bekannter Brennweite gesetzt und so lange verschoben, bis das Bild der Nadel direct neben der Nadel selbst deutlich sichtbar ist. Dann befindet sich der Mittelpunkt des Spiegels in dem Punkte, in welchem bei Vorhandensein der Linse allein das Bild der Nadel zu Stande gekommen wäre. Diesen Punkt und somit auch die Brennweite des Spiegels kann man aber durch Beobachtung oder Rechnung leicht bestimmen. Dieselbe Anordnung lässt sich auch zur Bestimmung des Brenn punktes einer Concavlinse benutzen, wenn man die Rückseite der letzteren mit einem Planspiegel bedeckt. Hat nämlich die Concav linse zwischen der Convexlinse und dem Bilde, das durch die Convexlinse allein hervorgebracht würde, eine derartige Stellung, dass der Bildpunkt mit dem Brennpunkte der Concavlinse zusammen fällt, so treten die convergent einfallenden Strahlen parallel aus der Concavlinse aus, werden vom Spiegel parallel reflectirt und gelangen auf demselben Wege, den sie beim Einfallen durchliefen, wieder auf den Schirm, wo sie neben dem Object nunmehr das Bild erzeugen. Man hat also die Concavlinse so lange zu verschieben, bis ein deut liches Bild auf dem Schirme entsteht, dann giebt der Abstand zwischen Concavlinse und dem Punkte, wo ohne Concavlinse allein das Bild zu Stande käme, die Brennweite. Glch. A. Kerber. Beiträge zur Dioptrik. H. 1, 14 S., Leipzig, im Selbstver lag, 1895.