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Die Elektroden der Vacuumröhre waren mit den Enden der Secundärspule eines kleinen Teslatransformators verbunden; eine mit der Primärspule in Serie geschaltete Drahtschleife wurde in die Nähe der Röhre gebracht und wirkte ablenkend auf die Kathodenstrahlen. Aus der Schärfe des abgelenkten Lichtfleckes geht hervor, dass die Emissionszeit klein ist zur Schwingungszeit des Transformators. Mittels einer ähnlichen Anordnung wurde versucht, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit zu bestimmen; es konnte jedoch nur festgestellt werden, dass die untere Grenze viel höher liegt, als die von J. J. Thomson angegebene von 19 cm pro Mikro- secunde. Kfn. C. W. Röntgen. Heber eine neue Art von Strahlen. Sitzher. d. Würz burg. med.-phys. Ges. 1895, 137—141. Arch. sc. phys. (4) 1, 97—110, 1896. [Jouru. de phys. (3) 5, 101 —108, 1896. Nature 53, 274—276, 1896. [Eclair, electr. 6, 241—246, 1896. Ital. Uebersetzung von POCHETTINO. 8°. 14 S. Rom, Failli, 1896. Polnisch von 8. Srebrny. 8°. 34 S. Warschau 1896. [Science (N. S.) 3, 227—431, 1896. Wenn eine ausgepumpte, mit Elektroden versehene Glasröhre durch ein grosses Inductorium erregt und völlig mit undurchsich tigem Papier bedeckt wird, so bemerkt man, dass fluorescirende Körper in der Nähe der Röhre leuchten. Die wirksamen Strahlen gehen hauptsächlich von den phosphorescirenden Stellen der Glaswand aus. Sie wirken stark auf photographische Platten. Sie durch dringen fast alle Substanzen, wie Holz, Stanniol, Aluminium, so dass ein 1000 Seiten starkes Buch die Wirkung nicht aufhebt. Die Durchlässigkeit ist im Allgemeinen um so stärker, je geringer die Dichte der Stoffe ist; doch sind beide Grössen nicht proportional. Die Strahlen wirken nicht auf das Auge, auch Wärme Wirkungen sind nicht beobachtbar. Die von ihrem Entdecker als X-Strahlen bezeichneten Strahlen zeigen keine Brechbarkeit in Glas, Wasser oder Schwefelkohlenstoff. Sie zeigen auch keine regelmässige Reflexion. Dagegen konnte mit einer photographischen Platte, deren der Röhre abgewendete Seite mit verschiedenen Metallstücken bedeckt war, eine Art unregelmässiger Reflexion an den Metallen festgestellt werden. Die Luft absorbirt die X-Strahlen sehr viel weniger als die LfiNARn’schen Kathodenstrahlen; auch zeigen die X-Strahlen nicht die für Kathodenstrahlen wesentliche Eigenschaft, vom Magneten abgelenkt zu werden. Sie sind daher nicht mit den Kathodenstrahlen identisch, sondern werden durch sie erzeugt, und zwar dort, wo die Kathodenstrahlen die Röhrenwand treffen. Ver möge der geradlinigen Fortpflanzung der X-Strahlen kann man mit