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A. scheint mit dem Polarisationswinkel der Kalium-Natriumlegirung für die elektrisch wirksamen (blauen) Strahlen zusammenzufallen. Da also der polarisirte Lichstrahl bei senkrechter Incidenz eine weit geringere photoelektrische Wirksamkeit hat, als bei schiefer Incidenz, falls die Polarisationsebene zur Einfallsebene senkrecht steht, so muss eine ähnliche Abhängigkeit vom Einfallswinkel auch bei unpolarisirtem Lichte nachweisbar sein. Derartige Versuche wurden mit dem ultravioletten Lichte des Entladungsfunkens an einer Zinkplatte so ausgeführt, dass man mit Hülfe eines Goldblatt- elektroskopes die Abnahme des Potentials bei verschiedenen Einfalls winkeln beobachtete. Man erhielt als Verhältniss der Wirkungen für senkrechten und schiefen Einfall (50°) die Grösse 1,11. Die Unterschiede sind also weit kleiner als im Vacuum beim Alkalimetall. Aehnliche Versuche, um den Einfluss des Einfallswinkels auf die Erregung eines Funkens durch das Licht eines anderen Funkens (nach Herz) nachzuweisen, ergaben negative Resultate, ohne die Frage zu entscheiden. Auf Grund einer Annahme von J. J. Thomson, wonach die Kathodenfläche im Contact mit der Luft eine elektrische Doppel schicht bildet, erklären sich die Verff. die Erscheinungen so, dass durch die elektrischen Verschiebungen im Lichtstrahle den Metall- molecülen der Kathode elektrische Schwingungen ertheilt werden, o o welche, wenn sie senkrecht zur Oberfläche erfolgen, in einer bestimmten Phase den Zusammenhang des Metallmolecüls mit dem Gasmolecül durch elektrostatische Abstossung aufheben, so dass letzteres in den freien Raum hineinfliegt und ein anderes an seine Stelle tritt, welches sich au der Oberfläche negativ ladet. Hiermit stimmt die Thatsache überein, dass die Lichtempfindlichkeit sowohl mit dem elektropositiven Charakter des Kathodenmetalles, als mit dem elektronegativen des umgebenden Gases steigt. C. L. W. J. Elstrr und H. Geitel. Ueber bewegliche Lichterscheinungen in verdünnten Gasen, verursacht durch elektrische Schwingungen. Wied. Ann. 56, 733—740, 1895 f. In einem LENARn’schen Rohre, welches durch einen Hochspannungs transformator gemäss den Anordnungen von Tuma (Wien. Ber. 102, 1352, 1894) und Himstedt (Wied. Ann. 52, 475, 1894) erregt wurde, zeigte sich ein von der Kathode nach der Glaswand lau fender, dünner, gekrümmter Lichtfaden, welcher sowohl auf der oxydirten Aluminiumelektrode als auf der Glaswand starke Phos-