Mebius. Hebz. 711 Im Anschluss an die Ergebnisse von Hittorf, Homän u. A. wird die Potentialdifferenz zwischen den Elektroden von mit ver dünnter Luft gefüllten Röhren in ihrer Abhängigkeit von der Stromstärke geniessen. Den Strom liefert eine Accumulatorbatterie von 1000 Elementen, die Spannung misst ein Potentialgalvanometer mit 40 . 10 8 Ohm Vorschaltwiderstand, die eine Elektrode ist beweglich. Es bestätigt sich die Erfahrung, dass der dauernde Durchgang von Entladungen die Verhältnisse wesentlich verändert, indem die Potentialdifferenz allmählich steigt; lässt man nach längerer Ent ladung neue Luft in das Rohr, so sinkt die Spannung mit der fortschreitenden Diffusion des Gases. Für einen bestimmten Zustand des Rohres und einen bestimmten Elektrodenabstand folgt die Span nung der Formel V — a -|- bJ. Aendert sich der Elektroden abstand, so ergiebt die Formel eine neue Gerade, welche der vorigen nicht parallel ist. Die Potentialdifferenz pro Centimeter (das Gefälle) wird bei constanter Stromstärke mit der Zeit allmählich kleiner; sie nimmt ferner ab mit wachsender Stromstärke. Die allmäh lichen Aenderungen dürften auf die Bildung von Oxydationsstufen des Stickstoffs zurückzuführen sein; sie verschwinden nach War- . bürg, wenn der Sauerstoff völlig entfernt ist. C. L. TF. A. Herz. Zur Kenntniss des Potentialgradienten im positiven Theile der Glimmentladung. Wied. Ann. 54, 244—264, 1895 t. Im Anschluss an die Arbeiten von Hittorf, Schuster und Warburg untersucht der Verfasser die durch eine Batterie von 1000 PlantR-Accumulatoren in Geissler-Röhren erzeugte un geschichtete leuchtende Entladung im positiven Theile der Strombahn, um die in Volt ausgedrückte Potentialdifferenz zwischen zwei Querschnitten der Gasstrecke zu ermitteln. Die Röhren waren mit je zwei Endelektroden und mit zwei weiteren, sogenannten Sonden, sämmtlich aus Platindraht, versehen. Die Gase waren sorg fältig gereinigt. Die Messung erfolgte mit dem Quadrantelektro meter. Die Potentialdifferenz in Volt pro Centimeter oder der „Gra dient“ V nimmt mit wachsender Stromstärke ab; nach der Gleichung v = v 0 — b(i — ig)- Die Grösse b nimmt ab mit zunehmender Lichtweite des Rohres, ist aber nahezu unabhängig vom Drucke, und hat bei gleicher Lichtweite für Stickstoff und Wasserstoff nahezu denselben Werth. Der Gradient nimmt ausserdem noch ab mit zunehmender