stand ist verhältnissmässig gross gegenüber dem eigentlichen Leitungs widerstande des Gases selbst. Mit Hülfe von verzweigten Röhren, deren Zweige durch Glimmer und Quecksilber abgesperrt werden können, lässt sich der grosse Einfluss des Uebergangswiderstandes gut anschaulich machen. Dieser Uebergangswiderstand ist zum Theil abhängig von der gegenseitigen chemischen Verwandtschaft zwischen dem Gas und dem Elektrodenmetall. Wenn in eine mit zwei Elektroden ausgestattete Röhre eine dritte Elektrode so ein gefügt war, dass man mit ihr die Ladung des Gases am Elektro meter untersuchen konnte, zeigte die letztere bei Füllung mit Sauer stoff überall positive Ladung, bei Wasserstoff dagegen eine solche nur an den von dem Lichtbogen entfernten Stellen, in der Nähe derselben dagegen negative Ladung, welche jedoch bei verringertem Druck verschwand und schliesslich in positive überging, so dass bei */ 3 Atmosphärendruck überall positive Ladung vorhanden war. Wurden jetzt aber statt der blanken Elektroden solche aus Kupferoxyd benutzt, so war alle positive Elektricität verschwunden und überall nur negative Ladung vorhanden, so lange, bis das Kupferoxyd völlig reducirt war, worauf wieder positive Elektricität auftrat. Es scheint demnach, dass der Uebergang der Elektricität von Gas zu Metall stets mit einem chemischen Vorgang ver bunden ist. Man kann auch Entladungen erzeugen, welche ausschliesslich innerhalb des Gases ohne metallische Elektroden verlaufen. Fügt man in den Entladungskreis einer Leydener Flasche eine Draht schleife ein, so wird eine in diese gelegte, mit Gas erfüllte Kugel eine inducirte Entladung erfahren; diese ist besonders hell leuchtend wenn Siliciumtetrachlorid als Füllung benutzt wird. Zwei derartige Schleifen mit entsprechenden Kugeln können zur Vergleichung ver schiedener Füllungen dienen, indem die eine Kugel stets unverändert bleibt und gewissermaassen als Galvanometer dient, wenn die andere verschiedene Füllungen erhält. Durch einen solchen Vergleich mit verschieden concentrirten Schwefelsäurelösungen zeigt sich, dass die verdünnten Gase verhältnissmässig sehr gute Leiter sind. Bei besonders grossen Verdünnungen nimmt die Leitungsfähigkeit ab. Ebenso wird die Leitung erschwert, wenn ihr Weg quer durch ein starkes magnetisches Feld geht. Beide Eigenschaften lassen sich durch Versuche leicht anschaulich machen. C. L. W. C. A. Mebiüs. Ueber die Glimmentladung in der Luft. Bih. Sv. Vet. Ak. Handl. 20 [1], 1—38. Wied. Ann. 54, 520—543, 1895f.