Der Verf. berichtet über Versuche, welche er über die Elektro lyse von Zink-, Blei-, Silber-, Cadmium- und Kupferchlorid im ge schmolzenen Zustande angestellt hat, deren Verlauf die Möglichkeit der Trennung der erwähnten Metalle durch elektrolytische Ab scheidung ergeben hat. Die Zerlegung der Chloride erfolgte in einem V-förmigen Rohre aus schwer schmelzbarem Glase, in welchem die Chloride bis zum Schmelzen erhitzt wurden. Als Elektroden dienten Kohlenstifte. Beim Zinkchlorid bereitete der Wasser gehalt zunächst grosse Schwierigkeiten. Derselbe bewirkte Auf schäumen des geschmolzenen Salzes und Entwickelung von Gasen an beiden Elektroden. Erst allmählich tritt beim Durchleiten des Stromes in der erwähnten Röhre an der Anode Chlor auf, während die Gasentwickelung an der Kathode aufhört und die Metallaus scheidung beginnt. Das zuerst ausgeschiedene Metall enthält die als Verunreinigungen im Chlorzink enthaltenen Metalle, namentlich Blei. Giesst man nach einiger Zeit den geschmolzenen Elektrolyten in ein anderes Rohr, so wird nunmehr beim Durchleiten des Stromes chemisch reines Zink ausgeschieden. Das vollständig reine und elektrolytisch entwässerte Chlorzink bildet eine leicht bewegliche, vollkommen klare, stark lichtbrechende Flüssigkeit, die zu einer porcellanweissen, in dünnen Schichten gelatinös durchscheinenden, sehr spröden Substanz erstarrt, die weit stärker hygroskopisch ist als Phosphorpentoxyd. — Chlor bl ei lässt sich sehr leicht in der angegebenen Weise elektrolytisch zerlegen, weniger gut Chlor cadmium, bei dessen Elektrolyse an der Kathode schwere Wolken von braunschwarzer Farbe entstehen, die sich im geschmolzenen Salze verbreiten (Cadmiumdampf oder eine Oxydulverbindung des Cadmiums?). — Chlorsilber kann zerlegt werden, wenn man in das geschmolzene Salz etwas Zink oder Blei bringt und in dieses die Kathode eintauchen lässt. Man erhält dann eine Legirung dieser Metalle mit Silber. Uebrigens wird aus geschmolzenem Chlorsilber das Silber auch ohne Strom durch elektropositivere Metalle ausgeschieden. — Kupferchlorid kann für sich nicht unter den angegebenen Bedingungen zerlegt werden, weil sein Siedepunkt niedriger liegt, als der Schmelzpunkt des Kupfers. Zer legt man dagegen ein Gemisch der geschmolzenen Chloride von Kupfer und Zink unter Anwendung einer Kathode aus Zink, so wird das Kupfer abgeschieden und es entsteht Messing. Werden nun die Mischungen von Chloriden im geschmolzenen Zustande elektrolytisch zerlegt (die Beimischung anderer Chloride, auch von Alkalichloriden, Magnesium- und Calciumchlorid, erleichtert