weitere Stromzufuhr erzeugt nur noch Chlorat; in dieser Endlauge sind etwa 83 Proc. des wirksamen Chlors als Hypochlorit und 17 Proc. als Chlorat vorhanden. In alkalischer Lösung wird über wiegend Chlorat gebildet, wobei lebhafte Wasserzersetzung ein tritt. Bei glatter Bildung des Kaliumchlorats werden 30 Proc. des Stromes zu dieser Zersetzung und 70 Proc. zur Bildung des Kalium chlorats verwendet. Von raaassgebendem Einfluss auf die Strom- vertheilung und damit auf den Verlauf der Reaction sind Alkalität, Temperatur und Stromdichte. Ein Zusatz von Alkali begünstigt die Wasserzersetzung, vermindert die Bildung von Hypochlorit und damit die Reductionsverluste an Stromkraft. Die Erhöhung der Temperatur wirkt wie Alkalizusatz, doch wird zur Zersetzung des Wassers ein noch höherer Theil der Stromkraft verbraucht. Ge ringe Stromdichte an der Kathode begünstigt die Reduction des Hypochlorits, wirkt also in kalter, neutraler oder schwach alkalischer Lösung höchst schädlich, während in kalter, stark alkalischer oder in heisser, schwach alkalischer Lösung diese Schädigung geringer ist. Verringerung der Stromdichte an der Anode steigert die Zer setzung des Wassers, da die Spaltung von II 2 O 1,7 Volt, die Spaltung von KCl 2,3 Volt erfordert. Zwischen Alkalität, Tem peratur und Stromdichte ist demnach der Zusammenhang derart, dass bei Festlegung zweier Factoren durch zweckmässige Abände rung des dritten annähernd eine gleich günstige Chloratbildung erzielt werden kann. Bei der elektrolytischen Chloratgewinnung ist die Anwendung eines Diaphragmas überflüssig. — Natriumchlorat bildet sich analog, Natriumhydroxyd wirkt stärker chloratbildend als Kaliumhydroxyd. Bei Darstellung von Calciumchlorat wurden bis 87 Proc. Stromausbeute beobachtet. Bgr. F. Oettel. Studien über die elektrolytische Bildung von unter chlorigsauren und chlorsauren Salzen. ZS. f. Elektrochem. 1, 474 —480, 1895. [ZS. f. phys. Chem. 17, 743, 1895t- Bei der Elektrolyse alkalischer Lösungen von Kaliumchlorid entsteht ganz vorwiegend Chlorat. Zwischen den drei Factoren Alkalinität, Temperatur und Stromdichte besteht die Beziehung, dass, wenn zwei von ihnen festgelegt sind, der dritte so bestimmt werden kann, dass eine möglichst günstige Chloratausbeute statt- flndet. Kalte Lösungen und hohe Stromdichte erfordern eine stark alkalische Lauge; heisse, schwach alkalische Lösungen müssen mit geringerer Stromdichte behandelt werden. Bgr.