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Es sind drei Formen eines derartigen Diaphragmas möglich. Die erste Form, in einer Membran bestehend, die für den Elektrolyten undurchlässig, dagegen für die Ionen durchlässig ist, würde in den von Arons gefundenen, den elektrischen Strom ohne Widerstand, d. h. ohne Polarisation hindurchlassenden dünnen Metallmembranen vorliegen, wenn nicht nach den Untersuchungen des Verf., sowie denjenigen von Luggin in den Membranen Poren vorhanden wären, die Ionen also nicht durch cohärentes Metall hindurchgehen. — Die zweite Form der Diaphragmen würde aus Membranen bestehen, die für die Ionen durchlässig sind und den Elektrolyten zwar herein-, aber nicht hindurchlassen. Solche Membranen liegen in den Nieder schlagsmembranen vor. Da sich dieselben aber nur zwischen be stimmten Elektrolyten bilden können, so ist die Auswahl keine grosse. Immerhin sind sie für primäre und secundäre galvanische Combinationen vieler praktischen Verwendung fähig. In dem Ele mente Reynier z. B. (einem DANiELi/schen Elemente mit Kalilauge an Stelle der Schwefelsäure) bildet sich eine solche Niederschlags membran in der Thonzelle. Derartige Diaphragmen bieten dadurch, dass die Dicke des Niederschlages beständig wächst, einen wachsen- den Widerstand dar (wie auch das erwähnte Element zeigt), so dass der Vortheil des Nichtdiffundirens illusorisch wird. — Ein Diaphragma der dritten Art, eine Membran, welche weder Elektrolyt noch Ionen hindurchlässt, wohl aber für entladene Ionen durchlässig ist, ist noch nicht bekannt, lässt sich aber in einer Quecksilbermembran ’ver- muthen. Wird z. B. in einem Zinkvoltameter (Zn | Zn S O 4 | Zn), dessen Elektrolyt durch eine dünne Scheidewand aus Quecksilber in zwei Theile getheilt ist, ein Strom geleitet, so gehen die Zink- ionen der Anode zu der kathodisch polarisirten Seite der Queck silbermembran, entladen sich, diffundiren als metallisches Zink durch das Quecksilber auf die andere Membranseite und vernichten hier die anodische Polarisation (entstanden durch Mercurosulfat). Indess ist es fast unmöglich, cohärente Quecksilbermembranen von genügen der Dünne herzustellen, so dass die gestellte Frage vorläufig offen bleibt, um so mehr, als auch die Quecksilbermembranen nicht mehr als wissenschaftliche Bedeutung haben würden. Hgr. W. Borchers. Apparate für den Hörsaal und das Versuchslaboratorium. ZS. f. Elektrotecbn. u. Elektrochem. 1894, 361—362, 420. [ZS. f. phys. Chem. 16, 571, 1895 f. Es werden Versuchsanordnungen beschrieben, welche sich den in der Praxis üblichen Methoden anschliessen und im Laboratorium