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zersetzt wird, so dass neue Ionen an die Anode gelangen können. — Mit steigender Temperatur nimmt die Ausbeute rasch ab, und schon bei 60° zerfällt die Ueberschwefelsäure ebenso schnell, wie sie ge- bildet wurde. Bekthelot’s Beobachtung, dass in Schwefelsäure vom spec. Gew. 1,55 bis 1,65 Wasserstoffsuperoxyd sich im Ver- hältniss 2ILO 2 zu lII 2 SjO, ansammelt, beruht auf secundärer Zer setzung der Ueberschwefelsäure, welche in verdünnter Schwefelsäure (bis zum spec. Gew. 1,3) in Schwefelsäure und Sauerstoff, in con- centrirter Säure dagegen unter Bildung von Wasserstoffsuperoxyd zerfällt. Beim Verdünnen mit sehr viel kaltem Wasser (etwa 50 Vol.) bleibt die Ueberschwefelsäure unzersetzt. Bei fortgesetzter Elektro lyse lässt sich der Gehalt an Ueberschwefelsäure nur bis zu einer gewissen, von dem specifischen Gewicht der Schwefelsäure abhän gigen Grenze steigern, denn sobald durch den lonentransport in der Anodenkammer die Dichte der Schwefelsäure eine gewisse Höhe erreicht hat, tritt, wie oben bemerkt, ein Zerfall der Ueberschwefel säure ein. Die Verff. hoffen eine 50 proc. reine Ueberschwefelsäure darstellen zu können. Sie beschreiben einen Apparat zur Darstel lung ohne abgetrennte Anodenzelle. Die Herstellung einer reinen, ziemlich concentrirten Lösung der Ueberschwefelsäure gelingt in einem 14 cm hohen Glascylinder, der durch einen dreifach durchbohrten eingeschliffenen Glasstopfen ver schlossen ist. Die Durchbohrungen dienen zum Eintritt der Elek troden, sowie zum Einsetzen eines Gasentbindungsrohres. In dem Cylinder befindet sich eine Thonzelle von solcher Grösse, dass zwischen ihr, dem Stopfen und der Cylinderwand nur ein schmaler Zwischenraum bleibt. In die Thonzelle ragt die Kathode, welche aus einem grösseren, cylindrisch gebogenen Platinblech besteht, während die Anode, ein etwa 2,5 qm (?) Oberfläche besitzender Platindraht, die Zelle in mittlerer Höhe ringförmig umfasst. Die Thonzelle wird bis zum Rande mit llOccm 40proc. Schwefelsäure, der äussere Raum mit 70 ccm 50proc. Schwefelsäure gefüllt, die Anode frisch ausgeglüht und das Ganze in ein Gefäss mit Eis ein gebettet. Ein Strom von 3 bis 2 Arap, lieferte beim Beginn 70 Proc., nach 13 stündiger Elektrolyse noch 3 Proc. Stromausbeute, während das Gesammtergebniss 29,6 Proc. war. Die 58 ccm betragende Anodenflüssigkeit enthielt 12,9 Proc. Schwefelsäure und 59 Proc. Ueberschwefelsäure. Die Gegenwart geringer Mengen von manchen Sulfaten (Ammonium-, Kalium- und besonders Aluminiumsulfat) be günstigt das Entstehen von Ueberschwefelsäure, während Mangan-, Kobalt- und Chromsulfat ohne Einwirkung sind. Gleichfalls günstig