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Pol bildet, dass sie dagegen zunehmen muss, wenn es den positiven Pol bildet. Bgr. K. Elbs und O. Schönhbrr. Studien über die Bildung von üeber- schwefelsäure. ZS. f. Elektrotechn. u. Elektrochem. 1894, 417—420, 468 —477; 1895, 245—252. [Chem. Centralbl. 1895, 1, 591—592f, 750f. ZS. f. phys. Chem. 16, 572, 1895. Die Verff. untersuchten die Abhängigkeit der entstehenden Menge Ueberschwefelsäure von der Concentration der elektrolysirten Schwefelsäure und fanden, dass in verdünnten Lösungen von Schwefel säure (spec. Gew. < 1,2) nur wenig Ueberschwefelsäure entsteht, dass zwischen den spec. Gew. 1,35 und 1,5 das Maximum erreicht wird und dass die Menge bei höheren Concentrationen wieder ab nimmt. Die Ueberschwefelsäure entsteht durch Vereinigung der an der Anode auftretenden Ionen IISO 4 ; denn zur Erzielung einer kräftigen Oxydationswirkung ist eine geringe Stromdichte an der Anode erforderlich, während gerade eine grosse Stromdichte eine gute Ausbeute an Ueberschwefelsäure ergiebt (0,7 Proc. bei 4 Amp. pro qcm, dagegen 67,5 Proc. bei 500 Amp.). Dass die Menge der entstehenden Ueberschwefelsäure in concentrirter Schwefelsäure wieder geringer wird, rührt daher, dass 1) mit wachsender Concen tration die Leitungsfähigkeit der Schwefelsäure abnimmt, so dass die Ueberschwefelsäure die Leitung des Stromes mit übernehmen muss und demgemäss eine Zersetzung erfährt; 2) durch die verrin gerte Beweglichkeit der Flüssigkeitstheilchen die Ueberschwefelsäure gezwungen ist, länger an der Anode zu bleiben; 3) die locale Er wärmung an der Anode eine stärkere Zersetzung der Ueberschwefel säure bewirkt. Das Maximum, welches die Ausbeute an Ueber schwefelsäure bei derselben Concentration der Schwefelsäure mit wachsender Stromdichte erreicht, wird bei verdünnten Säuren schon bei geringer Stromdichte erreicht. Bei der Elektrolyse mässig ver dünnter Schwefelsäure mit höherer Anodenstromdichte tritt eine Stockung der Elektrolyse (Elektrolyseverzug) ein. So hörte in einer Säure vom spec. Gew. 1,65 bei 100 Amp. Stromdichte und 4,5 Volt Spannung der Stromdurchgang auf, und eine Steigerung auf 12 Volt genügte nicht, um den Verzug aufzuheben. Dagegen kommt der Strom durch Erwärmung auf etwa 37 0 oder plötzliche starke Er höhung wieder in Gang, und zwar unter stürmischer Gasentwicke lung. Dieser Verzug erklärt sich durch zu dichte Ansammlung der Ionen an der Anode und Umhüllung derselben mit einer schlecht leitenden Schicht von Ueberschwefelsäure, welche beim Erwärmen 42*