644 32. Elektrochemie. mit solchen das Kohlenoxydspectrum hervor. Ain Schlüsse wird über Versuche mit Wasserstoff und mit Chlor berichtet. Eine Mischung gleicher Volumina Chlor und Wasserstoff im Dunkeln zwischen Elektroden einer starken, doch keine Entladung herbei führenden Potentialdifferenz ausgesetzt, zeigte keine Scheidung der Elemente nach den betreffenden Polen hin. Molecüle eines Gases werden demnach von einer Kraft, welche sie in einer Richtung fort zubewegen strebt, nicht beeinflusst, sobald sie sich in der Nähe eines elektrisch geladenen Körpers befinden. B<J r - K. Stkeckeb. lieber die elektrische Leitung. Wied. Ann. 54, 434 —441, 1895t. Die Erscheinung, dass ein von einem Strome durchflossener Leiter sich erwärmt und auf eine Magnetnadel wirkt, deutet man sich zur Zeit so, dass sich in der Umgebung des Drahtes ein Vor gang abspielt, dessen Träger der Aether ist, und dass sich dieser Vorgang in den Draht selbst fortpflanzt, wo dann sein Träger die Materie ist. Den Vorgang im Draht nennen wir Erwärmung, den in der Umgebung elektrischen Strom. Manche Körper, die Nichtleiter, haben nicht die Fähigkeit, elektrische Energie in belie bigem Betrage in Wärme zu verwandeln, so dass das Leitungs vermögen demnach in der Fähigkeit besteht, elektrische Energie aus dem Aether aufzunehmen und sie in moleculare Energie um zuwandeln. Wird der Metalldraht durch einen flüssigen Leiter ersetzt, so wird dieser auch erwärmt und lenkt die Nadel ab; der Leitungsvorgang innerhalb der Flüssigkeit ist aber nach den jetzigen Ansichten ein ganz anderer wie innerhalb des Drahtes, weil die elektrische Energie auf die kleinsten Theilchen der Elektrolyten übergeht und so weitergeführt wird; der Aether ist dabei gar nicht betheiligt. Um diesen Widerspruch zu überwinden, nimmt der Verf. an, in der Flüssigkeit seien es die Ionen, welche die elektrische Energie aus dem auch im Inneren des Elektrolyten vorhandenen Aether aufnehmen und in moleculare Energie verwandeln. Bei dem nicht vom Strome durchflossenen Elektrolyten sind die Ionen gleich mässig in die Masse der nicht dissociirten Molecüle eingestreut; sie nehmen an der gewöhnlichen Wärmebewegung theil, indem sie Stösse mit den Molecülen wechseln. Sobald ein Strom einwirkt, nehmen die Ionen Energie aus dem Aether auf und verwandeln sie wahrscheinlich zum grössten Theile in kinetische Energie, welche sie dann auf die Molecüle übertragen, wodurch sich der Elektrolyt erwärmt. Benutzt man einen Wechselstrom von hoher Frequenz,