642 32. Elektrochemie. Samuel Sheldon, II. W. Leitch and A. N. Shaw. The capacity of electrolytic condensers. Phys. Rev. 2, 401—411, 1895 f. Die Verff. bestimmten die Capacitäten von Condensatoren mit Platin- und mit Quecksilberelektroden. Die Platinelektroden be standen aus Drähten dieses Metalles, welche mit Siegellack in Glas röhren eingeschmolzen waren. Die Enden der Röhren waren recht winklig umgebogen und standen mit ihren ebenen Endflächen, auf denen die Drähte als Punkte erschienen, einander gegenüber. Die Elektroden befanden sich nebst einem Thermometer in einem Gefässe mit verdünnter Schwefelsäure (1 : 20). Der Durchmesser des Drahtes betrug bei vier Zellen 0,814 mm, bei vier anderen 0,41 mm. Die Condensatoren mit Quecksilberelektroden bestanden aus einer schlangenförmig gebogenen Glasröhre von 3,2 mm innerem Durchmesser. Der Elektrolyt war ebenfalls Schwefelsäure. Dieser Condensator bestand aus mehreren hinter einander geschalteten Zellen, in deren unterem Theile sich das Quecksilber befand, welches auf der einen Seite als Anode, auf der anderen als Kathode wirkte. Schwierigkeiten verursachte die Beseitigung der Polarisation; auch wenn die Zellen längere Zeit kurz geschlossen waren, zeigte sich noch deutlich Polarisation. Deshalb brachten die Verff. für eine gewisse Zeit eine Potentialdifferenz zwischen den Enden des Kreises hervor, welcher die elektrische Zelle in Reihenschaltung mit einem inductionsfreien Widerstande enthielt, der dem Widerstande (1065 Ohm) des ballistischen Galvanometers (nach d’Arsonval) gleich war. Mit einem Commutator konnte die Polarität der Potentialdifferenz um gekehrt und das Galvanometer an Stelle des Widerstandes ein geschaltet werden. Der Ausschlag am Galvanometer gab dann die doppelte Elektricitätsmenge an, welche zur Depolarisation der Zelle von einer gewissen Spannung bis auf Null nöthig ist. Die Capacität kann dann leicht berechnet werden. Bei den Condensatoren der ersten Art finden die Verf. die Capacität bei 20° bezw. 174, 180, 464 und 656 Mikrofarad. Beim Condensator der zweiten Art ist die Capacität von 14 hinter einander geschalteten Zellen bei 20° anfangs 4,14 Mikrofarad. Aus der Formel ~ - -zy f o * n ° C A Vfej b 2 / welcher C die Capacität, K eine Constante, S 1 und S 2 die Ober flächen der Elektroden bezeichnen, berechnen die Verff. die Werthe von K bei verschiedenen Temperaturen für beide Arten von Con densatoren. Sie gelangen für die Platincondensatoren zu der Formel C t = C 18 {1 4- (t—18)0,0215), wo C ]8 die Capacität bei 18° ist. Die Condensatoren mit Quecksilberelektroden haben einen etwas