Volltext Seite (XML)
Die zweite der Gleichungen, welche die Vorgänge im Borchebs’- schen Elemente darstellen sollen, ist unrichtig, einmal, weil der durch die Gleichung ausgedrückte Vorgang thatsächlich nicht statt findet (aus der Lösung von Kohlenoxyd in salzsaurem Kupferchlorür entwickelt sich keine Kohlensäure), und weil sie ferner keine elektro chemische Gleichung ist, denn bei allen elektrochemischen Vor gängen ist die energieliefernde Reaetion ein durch beide Elektro den vermittelter einheitlicher Process. Reaetion 3) erfolgt aber ganz unabhängig von 2), und beide werden, selbst wenn 2) mög lich wäre, durch die Elektroden nicht so vermittelt, dass sie einen einheitlichen Process liefern. Reaetion 4) liefert zwar einen Strom, der aber 1 / J0 Volt nicht übersteigt. Die Differenz zwischen der aus der Bildungswärme berechneten und der thatsächlich beobachteten elektromotorischen Kraft ist erst durch die Rechnungen des Verf. nachgewiesen worden; sie konnte also vorher weder von Bobchebs noch von Ostwald, der von Dr. E. ebenfalls citirt wird, äusser Acht gelassen werden. 7tyr. Haeüssermann. Directe Nutzbarmachung der chemischen Energie von Brenngasen zur Stromerzeugung. [Dingi. Journ. 295, 191, 1895 t. ZS. f. angew. Chem. 1895, 99—100. [Chem. Centralbl. 1895, 1, 586*. Bei Wiederholung der Versuche von Borchers ist der Verf. zu ganz anderen Resultaten gekommen wie dieser. Bei Verwendung von saurer sowohl als ammoniakalischer Kupferchlorürlösung gingen nennenswerthe Mengen Kupfer an der Kathode auch bei Luft abschluss in Lösung, und das Auftreten eines Stromes konnte nach gewiesen werden, bevor Kohlenoxyd und Luft in den Elektrolyten geleitet wurden. Beim Einleiten der Gase nahm merkwürdiger weise der Strom bedeutend an Stärke ab. Wurden als Elektroden nur Kohlenplatten benutzt (um die Wirkung der kupfernen Kathode zu eliminiren), so konnte durch Einleiten von Kohlenoxyd und Luft in die Lösung von Kupferchlorür überhaupt kein Strom erhalten werden. Bei der Versuchsanordnung von Borchers spielt dem nach das Kathodenmaterial eine sehr wesentliche Rolle. In Chlor natrium ist Kupferchlorür in reichlicher Menge löslich (1 :10), die Lösung absorbirt Kohlenoxyd ebenso wie die salzsaure und ammo niakalische Lösung. Für den vorliegenden Zweck ist diese Lösung des Kupferchlorürs indess unbrauchbar, weil sie metallisches Kupfer stark angreift. Die beschriebene Gasbatterie bedarf mithin noch bedeutender Verbesserungen. L7/r.