George Whiteley Coggeshall. lieber die Constanz der Calomel- elektrode. ZS. f. phys. Chem. 17, 62—86, 189öj*. Piss. Leipzig 1895. Die von Ostwald beschriebene Calomelkathode (s. Ostwald, Lehrbuch der allgemeinen Chemie, 2. Aufl., 2, 945; Hülfsbuch für physiko-ehern. Messungen, S. 257) erhielt eine etwas abgeänderte Form, welche gestattete, sie bequemer in ein Bad von constanter Temperatur einzusetzen. An ein dünnwandiges, unten geschlossenes Glasrohr von 13 mm Durchmesser und 6 cm Länge war am oberen offenen Ende ein engeres Rohrstück von 4 mm Durchmesser und 6 cm Länge angeschmolzen, an welches der Gummischlauch mit dem Hakenrohre angesetzt war. Ein Stück Platindraht war in das untere zugeschmolzene Ende eingeschmolzen und an ein Stück Kupferdraht angelöthet, welcher genügend isolirt an die Wand des weiteren Rohres angebunden war und aus dem Flüssigkeitsbade hervorragte. Den Boden des Gefässes bedeckte eine 2 bis 4 mm hohe Schicht Quecksilber, darüber folgte eine 2 mm dicke Schicht Calomel und dann, Cylinder, Gummischlauch und Hakenrohr erfüllend, n - Chlorkaliumlösung. Durch Einschnüren oder Aufblasen des unteren Endes der weiten Glasröhre wurden Elektroden mit kleinerer oder grösserer Quecksilberoberfläche erhalten. Ein gelber Lacküberzug verhinderte die Einwirkung des Lichtes. Zwei von diesen Elek troden wurden geffenüberereschaltet und die bleibende Potential- differenz nach der von Ostwald angegebenen Form der Compen- sationsmethode gemessen (Handbuch für physiko-chemische Messungen, S. 250 ff.). Da bedeutende Aenderungen der elektromotorischen Kraft durch zufällige geringe Erschütterungen der Flüssigkeiten eintraten, wurden die Glascylinder zu 2 3 mit reinem trockenen Quarzsand angefüllt. Dann zeigte sich, dass bei Anwendung wohl gereinigter Chemikalien die elektromotorische Kraft der Elektroden um nicht mehr als 0,0008 Volt abweicht. Unter diesen Umständen war dann auch die Constanz unabhängig von der Grösse der Quecksilberoberfläche und wurde innerhalb 30 Stunden bis spätestens in zwei Tagen erreicht. Etwaige Verunreinigungen des Chlorkaliums und Calomels, die sich übrigens leicht vermeiden lassen, sind von geringem Einfluss auf die elektromotorische Kraft; zur Reinigung des Quecksilbers genügt es, käufliches reines Quecksilber mehrmals stark mit verdünnter Schwefelsäure zu schütteln, der etwas Chrom säure zugesetzt ist, und das Metall dann in feinen Tröpfchen durch eine lange Säule von verdünnter Salpetersäure (1 : 10) fallen zu lassen. Wird auf die Temperatur keine Rücksicht genommen, so sind gewöhnliche Elektroden, wie sie Ostwald construirt hat, nur