den blauen Linien verbreitert, und verkürzt sich, bis sie nicht mehr an die negative Elektrode heranreicht und löst sich schliesslich bei noch mehr wachsender Potentialdifferenz in einen rothen Nebel auf. Der Verf. nimmt an, dass die blauen Linien den grösseren Theil der Elektricität überführen. Scheel. A. Oberbeck. Ueber das Ausströmen der Elektricität aus einem Leiter in die Luft und über den Einfluss, welchen eine Tempe raturerhöhung des Leiters auf diesen Vorgang ausübt. Berl. Ber. 1895, 313—321 1- Für das Ausströmen der Elektricität in Form von Glimm- oder Büschelentladung ist es bis jetzt nicht gelungen, Gesetze von grösserer Allgemeinheit aufzustellen. Das Ausströmen beginnt je doch erst dann, wenn an einer Stelle des Leiters ein gewisser Grenzwerth der Dichtigkeit überschritten wird. Dieser Grenzwerth scheint unter sonst gleichen Umständen von dem Vorzeichen der sich entladenden Elektricität abzuhängfen. — Die vorliegenden Unter- Buchungen sollen den Einfluss der Temperaturerhöhung des Leiters klarstellen und sollen entscheiden, ob der charakteristische polare Unter schied in der entladenden Wirkung eines glühenden Leiters sich auch schon bei niedrigen Temperaturen nachweisen lässt, oder ob der selbe erst bei einer bestimmten hohen Temperatur eintritt. Zu den Versuchen diente ein von einer Hartgummisäule ge tragener leitender Körper, welcher mit einer Leydener Flasche und einem BuNSEN’schen Elektrometer verbunden war. Dem Leiter wurde ein mit der Erde verbundener Conductor in Form eines Drahtes genähert, dessen Temperatur durch einen hindurch geschickten elektrischen Strom innerhalb weiter Grenzen geändert werden konnte. Bei Annäherung des Conductors an den geladenen Leiter wird ersterer durch Influenz elektrisirt. Erreicht die Dichte der Elektricität an einer Stelle einen gewissen Grenzwerth, so geht an dieser Stelle Elektricität in die Luft über und fliesst nach dem isolirten Conductor, dessen Potential zu sinken beginnt. Die Ver suche wurden bei verschiedenen einfachen Formen des Leiters, welche leicht der Rechnung zugänglich sind, durchgeführt. Es zeigte sich dabei ein eigenthümlicher Einfluss der Temperatur erhöhung des Drahtes. Zunächst setzt diese das Entladungspotential beider Elektricitäten erheblich herunter, und zwar geschieht dies schon bei mässiger Erwärmung. Ausserdem bewirkt die Tempe ratursteigerung in allen Fällen eine polare Verschiedenheit der Ent ladungspotentiale. Stets sinkt das Entladungspotential der negativen Fortschr. d. Phys. LI. 2. Abth. 35