Volltext Seite (XML)
ersten Falle die Luft negativ, im zweiten positiv elektrisch wird. Wenn man dagegen positiv geladene Luft durch Wasser hindurchleitet, wird sie nicht wieder vollständig unelektrisch, wie es zu erwarten wäre. Ferner wurde Luft und Kohlensäure durch elektrisirte Nadelspitzen oder durch eine Gasflamme, in welche mittels eines Drahtes Elek tricität eingeleitet wurde, geladen, und dann die Dichte der Elek tricität bestimmt. Die Luft befand sich dabei in einem Gefässe, das mit einem Quadrantenpaare des Elektrometers verbunden war. Aus dem Ausschlage wurde die Grösse der Ladung bestimmt. Die Elektricitätsmenge pro Cubikcentimeter Luft betrug bei den letzten Elektrisirungsarten etwa 1,8 elektrostatische Einheiten, während sie bei der Elektrisirung durch Wasser nur den vierten Theil betrug. Die Kohlensäure gab im Allgemeinen grössere Werthe als die Luft. Die Entladung der Luft wurde in der Weise bewirkt, dass sie mittels eines Blasebalges durch Röhren gesaugt wurde, die mit Watte und Drahtgaze gefüllt waren. Die Wirksamkeit der Röhren war je nach der Menge der Watte, welche sie enthielten, etc., eine verschiedene. Die Verff. wollen noch versuchen, in welcher Weise Röhren von Weissblech, Messing, Platin von verschiedener Länge und Durchmesser auch ohne Watte und Drahtgaze wirken; ebenso soll polirtes Metall Anwendung finden, das in eine Röhre von Paraffin eingeschlossen ist. Auch die Einwirkung der Erwärmung auf die Elektrisirung untersuchten die Vertt'., sie fanden, dass positiv oder negativ geladene Luft beim Durchsaugen durch roth glühende Verbrennungsröhren nichts von der Ladung verlor. Unelektrische Luft wurde beim Durchsaugen durch Glasröhren, die auf Rothgluth gebracht waren, nicht elektrisch, dagegen war dies der Fall, wenn die Röhren mit Kupferspänen (positive Ladung) oder Kohle (negative Ladung) gefüllt waren. Die Versuche mit einer Platin röhre von 1 m Länge und 1 mm Durchmesser ergaben, dass die selbe im kalten Zustande keine Elektrisirung der Luft hervorruft, dagegen trat eine stark positive Ladung auf, wenn die Röhre durch Gasflammen oder durch elektrischen Strom zu Roth- oder Weiss- gluth gebracht war. W. J. Lord Kelvin. Electrification of air. Nature 52, 67—70, 1895t- Zusammenfassende Zusammenstellung der vom Verf. in Gemein schaft mit Maclean und Galt angestellten Versuche, sowie der jenigen von Lenard über denselben Gegenstand. V gl. auch vor. Ref. TE J.