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506 25. Allgemeine Theorie der Elektrieität und des Magnetismus. Für letztere, in einer neueren Arbeit von Benischke vertretene Ansicht spricht wieder der Umstand, dass die Wärmeentwickelung mit der Güte des Isolirmateriales abnimmt. Paraffin, Colophonium zeigen überhaupt keine Erwärmung. Gegen diese spricht der Um stand, dass eine constante Potentialdifferenz den Condensator nicht erwärmt. Ferner die Beobachtung, dass die Wärmeentwickelung bei kreisförmiger Gestalt der Condensatorbelegungen gesetzmässig von der Mitte nach dem Rande hin zunimmt, wobei die entwickelte Wärmemenge annähernd dem Quadrate der localen Dichte propor tional ist. Einige Nebenbeobachtungen erscheinen noch bemerkenswerte So die an Siegellack und Glas beobachtete Erscheinung, dass das Maximum der Erwärmung sich erst einige Zeit nach Abschluss der Ladungswechsel einstellt. Die Wärmeentwickelung schien hier im Inneren des Dielektricums stärker zu sein, als an der Oberfläche. Ferner der Umstand, dass bei Quarz, Kautschuk und Terpen tinöl die entwickelte Wärmemenge abnahm, wenn man den Versuch längere Zeit fortsetzte. Verf. bringt diese Erscheinung in Ver bindung mit gewissen Beobachtungen von Hertz an Benzin, dessen isolirende Eigenschaft durch mehrfache Elektrisirung verbessert wird Verf. glaubt nach seinen Versuchen, an der Existenz einer dielek trischen Hysteresis festhalten zu müssen. C. Br. A. W. Porter and D. K. Morris. On the question of dielectric hysteresis. Proc. Roy. Soc. 57, 469—475, 1895. [Nature 51, 573, 1895. Es wird untersucht, ob für eine gegebene Potentialdifferenz die Ladung die nämliche ist, wenn man die Differenz von kleineren und wenn man sie von grösseren Werthen her erreicht. Dabei wird so langsame Zustandsänderung vorausgesetzt, dass eine Wirkung der „Viscosität“ des Dielektricums Zeit hat, sich vollkommen aus zugleichen. Die Messung der erreichten Ladungswerthe, die mittels Galvanometer geschah, reihte sich in den cyklischen Process ein, dem man das ganze System unterwarf. Das Resultat war hinsicht lich der Hysteresis ein negatives. Es wurde keine, die Fehlergrenze erreichende Spur einer solchen gefunden. C. Br. H. Pellat. Appareil destine ä mesurer les pouvoirs inducteurs specifiques des corps solides ou des corps liquides. Seances de la Societe franqaise de Physique 1895, 142—152. Die Methode, die Verf. angiebt, beruht auf der wechselnden Anziehung, welche zwei Condensatorplatten auf einander ausüben,