O. Postma. Jets over Uitstraling en Opslorping. (lieber Strahlung und Absorption.) luaug.-Diss. 94 S. Groningen, J. B. Wolters, 1895. Die Arbeit beginnt mit einer Wiedergabe des KiRCHHOFF’schen Gesetzes über das Verhältniss zwischen Emission und Absorption. Der Gang des Beweises wird dargelegt und die Hauptformeln der Theorie der Strahlung zusammengestellt, schliesslich wird das CLAUsius’sche Emissionsgesetz erörtert. Im zweiten Capitel wird die Strahlung zwischen einem Körper und einer Hülle niedrigerer Temperatur behandelt. Speciell wird der Fall betrachtet, dass Körper und Hülle concentrische Kugeln sind. Es werden dabei die Fehler vermieden, die nach dem Verf. Christiansen und H. F. Weber bei diesem Problem begangen haben. Am Ende des Capitels wird dargelegt, inwieweit bei willkürlichen Körpern die angeführten Betrachtungen Geltung haben. Der Frage nach der Abhängigkeit der Strahlung von der Temperatur und Wellenlänge ist das dritte Capitel gewidmet. Die empirischen Formeln für die Abhängigkeit der Gesannnt Strahlung von der Temperatur von Dulong und Petit, Stefan, Rosetti, Becquerel, Garbe, Violle, H. F. Weber werden erwähnt. Aus führlicher beschäftigt Verf. sich mit denjenigen Formeln, die einer theoretischen Begründung unterzogen sind. Boltzmann’s Ableitung des Stefan’sehen Gesetzes wird in etwas geänderter Form wieder gegeben. Nach der Bemerkung, dass aus dem STEFAN’schen Ge setze nicht gefolgert werden darf, dass die spectrale Vertheilung der Energie für vollkommen schwarze Körper unabhängig von der Temperatur sei, werden die theoretischen Betrachtungen von Wien, Michelson, Rayleigh, v. Kövesligethy kritisch besprochen. Dem Resultate Wien’s, dass das Product aus Wellenlänge und Tempe ratur mit veränderter Temperatur constant bleibt, ist kein Werth beizulegen. Wahrscheinlich liegt der begangene Fehler darin, dass die Möglichkeit einer Lamelle angenommen wurde, die Licht einer bestimmten Wellenlänge vorzugsweise durchlässt. Bei der Be sprechung der Ausführungen Michelson’s und Rayleigh’s zur Ab leitung einer Spectralformel wird bemerkt, dass mehr Gewicht dem Umstande beigelegt werden soll, dass die Strahlung einer bestimmten Wellenlänge keine einfache Grösse ist, da Strahlungen aus ver schiedenen Schichten Beiträge dazu liefern. Vielleicht wäre bei Gasen eine Theorie, worin darauf Rücksicht genommen würde, nicht ohne Nutzen durchzuführen. 28*