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Ist A die Bildungswärme des Kohlenwasserstoffes C n H 2 p, B diejenige des Kohlenwasserstoffes C n ’H 2P ', C diejenige des ent stehenden Kohlenwasserstoffes, so ist die Wärmetönung bei der Re- action ausgedrückt durch X = C—A — B. Da X meist negativ ist, so betrachtet der Verf. die bei der Zersetzung der kohlenstoff reicheren Verbindung frei werdende Wärmemenge —X. Der Wärmewerth der Substitution in Gleichung 2 kann durch C — A ausgedrückt werden, in welcher zwei Grössen, B-\-X, enthalten sind. Wenn B Constant ist, wie bei homologen Verbindungen, so kann man die Gesetze für diese Substitution leicht aufstellen. Es ergiebt sich, dass der Werth von C — A im Durchschnitt -f- 6 Cal. für den gasförmigen und 5 Cal. für den flüssigen Zustand beträgt, wäh rend die Wärmeentwickelung bei der Substitution von zwei Atomen Wasserstoff durch gasförmiges CII4 im Mittel -|- 13,3 Cal. für den gasförmigen und -j- 13,9 Cal. für den flüssigen Zustand beträgt. Hierbei ist natürlich eine Bindung des Methyls an Kohlenstoff vor ausgesetzt. — Gesättigte isomere Kohlenwasserstoffe besitzen, so weit das Beobachtungsmaterial reicht, nahezu die gleiche Bildungs wärme. Bei den normalen Oietinen ergeben sich für C — A, sowie für X im Wesentlichen die gleichen Zahlenwerthe wie oben, wäh rend bei anderen Typen andere Differenzen existiren. Die Resultate bei den cyklischen Kohlenwasserstoffen sind wegen der hohen Ver brennungswärme, auf denen die Berechnung basirt, unsicher. In der Acetylenreihe beträgt der Unterschied für die normalen Glieder -j- 5,5 Cal., während sich für die anderen Kohlenwasserstoffe andere, unter einander nicht übereinstimmende Differenzen ergeben. Bei den flüssigen Kohlenwasserstoffen mit ringförmiger Bindung schwankt die Differenz innerhalb weiter Grenzen. Ihr normaler Werth beträgt 5 bis 6 Cal. Er kann aber auf -j- 12,9 Cal. zwischen dem Toluol und Xylol steigen und bis auf — 4,1 Cal. fallen. Die drei isomeren Xylole haben, abweichend von den übrigen Kohlenwasserstoffen, bei denen nur annähernde Gleichheit existirt, gleiche Bildungswärme, welche merkwürdigerweise höher ist, als die der isomeren Kohlen wasserstoffe C 9 H i2 . Die mittlere Bildungswärme des homologen Benzols ist gegeben durch die Formel — 4Cal.-|-7w für C e + n lB, + 2n- Bei der Substitution von zwei Atomen Wasserstoff eines Kohlen wasserstoffs durch Benzol oder, was dasselbe ist, beim Eintritt der Phenylgruppe an die Stelle von einem Atom Wasserstoff wird nur dann dieselbe (negative) Wärmeentwickelung beobachtet, wenn die substituirten Kohlenwasserstoffe zu derselben Reihe (Grenzkohlen wasserstoffe, Oietine oder andere Reihen) gehören.