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In der Einleitung bespricht der Verfasser verschiedene Hypo thesen , welche über den Zusammenhang zwischen den multiplen Proportionen, nach denen sich zwei Elemente verbinden, und den bei der Vereinigung entwickelten Wärmemengen gemacht sind. Er betont dann, dass bei der Vergleichung thermochemischer Zahlenwerthe solche Beobachtungen zu Grunde gelegt werden müssen, bei denen keine physikalischen Veränderungen stattfanden. Am richtigsten wäre es, solche Processe zu wählen, bei denen die sich vereinigenden und die entstehenden Stoffe fest sind und welche auf den absoluten Nullpunkt bezogen sind. Annähernd genau kann man statt des letzteren die gewöhnliche Temperatur nehmen. Weniger genau ist es, den gasförmigen Zustand, noch weniger genau, den flüssigen oder gelösten zu wählen. Im Einzelnen betrachtet der Verf. nun zunächst den Fall, in welchem die sich vereinigenden Elemente und die entstehenden Verbindungen gasförmig sind, und zeigt bei den Oxyden des Stickstoffs, Schwefels und Kohlenstoffs, sowie bei einer Anzahl von Kohlenwasserstoffen, dass die Wärmeentwickelung bei der nach einander folgenden Vereinigung eines Elementes mit ver schiedenen Atomen eines zweiten um so geringer ist, je mehr Atome des zweiten Elementes bereits mit dem ersten vereinigt waren. — Von festen Verbindungen, die durch die Vereinigung fester Elemente entstehen, werden untersucht die Jodide vom Phos phor, Quecksilber und Zinn, die Bromide vom Phosphor, Kalium, Zinn und Quecksilber, die Kalium- und Natriumsulfide und die Amalgame der Alkalimetalle. Allgemeine Sätze lassen sich hier nicht aufstellen. Die zahlreichsten Beobachtungen liegen für den Fall vor, dass die Componenten und Verbindungen in ungleichen physikalischen Zuständen vorliegen, wobei die beobachtete Wärme tönung sich aus der dem chemischen Vorgänge entsprechenden Wärmeentwickelung und aus derjenigen zusammensetzt, die der Aenderung des Aggregatzustandes, dem Uebergange aus dem amorphen in den krystallisirten Zustand, der Umwandlung in einen dimorphen Zustand u. s. w. entspricht. Der Verf. betrachtet die Hydride der Nichtmetalle; die Verbindungen der Halogene mit den Nichtmetallen; die verschiedenen Oxydationsstufen der Halo gene, des Schwefels, des Stickstoffs, Phosphors, Arsens und des Zinns; ferner die Haloidsalze und Oxyde von solchen Metallen, welche zwei oder mehrere Salze mit demselben halogenen Elemente bilden resp. verschiedene Oxydationsstufen besitzen. Auch hier zeigt sich allgemein die Thatsache, dass die Bildungswärme derjenigen Ver-