Methode kann jedoch in freier Luft nur für die nicht oxydirbaren Metalle benutzt werden, weil die Oxydation von elektromotorischen Kräften chemischen Ursprunges begleitet ist, welche die Angaben der thermoelektrischen Kräfte verfälschen. Die Versuche mit oxydirbaren Metallen nach dieser Methode müssen daher in einer Porcellanröhre vorgenommen werden, welche evacuirt oder mit Wasserstoff gefüllt war. Die zweite Methode bestand darin, dass man eine grössere Menge von dem Metall, dessen Schmelzpunkt bestimmt werden sollte, in einem Tiegel schmolz und in die flüssige Masse ein unten geschlossenes Por- cellanrohr tauchte, in dem sj,ch das Thermoelement befand. Die Löthstelle desselben lag auf dem Boden der Röhre, die beiden Drähte waren durch eine Porcellancapillare von einander isolirt; die Umschlussröhre konnte nun evacuirt bezw. mit verschiedenen Gasen gefüllt werden. Wenn das Metall im Tiegel schmilzt oder erstarrt, so bleibt die Temperatur längere Zeit sehr constant, während sie vorher stieg oder sank. Diese constante Temperatur giebt den Schmelz punkt bezw. den Erstarrungspunkt. Die Methode liefert sehr ge naue Werthe, vorausgesetzt, dass die Quantität des verwendeten Metalles hinreichend gross ist. Bei der Bestimmung des Schmelzpunktes von Pd und Pt wurden Störungen dadurch beobachtet, dass beide Metalle in Gegen- 0 7 O wart von Wasserstoff brüchig werden und einen niedrigeren Schmelz punkt zeigen, eine Erscheinung, die auf Grund einer chemischen Analyse jedenfalls darauf zurückzuführen ist, dass sich durch die dauernd reducirende Wirkung des Wasserstoffs Verbindungen mit Silicium bilden, indem die Kieselsäure der Porcellan- bezw. Thonröhren zersetzt wird. Es wurden daher bei diesen Versuchen auch noch Elemente aus zwei Platin-Rhodiumlegirungen mit 15 Proc. gegen 40 Proc. Rhodiumgehalt verwendet, welche vom Sauerstoff weniger beeinflusst werden, aber allerdings auch weniger empfindlich sind. Das Ergebniss der Schmelzpunktbestimmungen ist folgendes: Silber 971° Nickel 1484° Gold 1072° Palladium .... 1587° Kupfer 1082° Platin 1780° Ferner wurde die Widerstandsänderung mehrerer Platinmetalle mit der Temperatur und unter dem Einflüsse von Wasserstoff und Kohlensäure eingehend untersucht, da dieselben für Widerstands pyrometer von grosser Bedeutung sind. Hierbei musste man sich auf die Messung des Widerstandes von ca. 12 cm langen, geraden