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erfolgt mittels eines Fernrohres auf einer hinter der Libelle an gebrachten Scala. Die beiden Druckröhren sind umgeben von Wärmeröhren, von denen die eine etwa mittels durchströmenden Wassers auf constanter Temperatur erhalten, die andere, etwa mittels durchgeleiteten Dampfes, auf die zu bestimmende Tempe ratur gebracht wird. Die Verbindungen zwischen der Druckröhre und der Libelle gestatten, durch ein einfaches Oeffnen und Schliessen der Hähne in den Verbindungscapillaren, die Druckänderungen einmal von der einen, sodann von der anderen Seite auf die Libelle wirken zu lassen, so dass dieselbe Druckvariation das eine Mal durch Heben, das andere Mal durch Senken der Unterlage der Libelle compensirt werden kann, wodurch gewisse systematische Fehler in einfacher Weise eliminirt werden. Ausserdem stehen die Capillaren zwischen der Druckröhre und der Libelle auch noch durch Hähne mit einer einfachen Luftpumpe und einem Trocken apparate in Verbindung, was ermöglicht, den Apparat auch während des Functionirens neu mit trockener Luft oder Gas zu füllen bezw. die aus dem Xylol entstandenen Dämpfe zu beseitigen. Aus den Constanten des Apparates lassen sich dann die Temperaturunter schiede zwischen den in den Druckröhren enthaltenen Gasmengen mit ziemlich weitgehender Genauigkeit bestimmen; die Fehler überschreiten, wie der Verf. an einigen Beispielen zeigt, bei ge wöhnlicher Temperatur jedenfalls nicht einige Hundertstel eines Grades. Die einzelnen Fehlerquellen des Apparates, wie die Dampf spannung in den Capillaren, die Verschiedenheit der Oberflächen menisken der Drucklibelle etc. werden vom Verf. in eingehendster Weise discutirt. Die beschriebene Methode ist, nach des Verf. eigener Ansicht, für den gewöhnlichen Gebrauch viel zu subtil, dagegen dürfte sie eine willkommene Ergänzung des Luftthermometers in solchen Fällen bilden, wo dessen Angaben unsicher werden oder überhaupt einer Controle bedürfen, beispielsweise bei den Aichungen von Thermoelementen in hohen Temperaturen, wo unter Umständen bei gewöhnlichen Luftthermometern durch Glasocclusionen etc. Ver änderungen eintreten, welchen der beschriebene Apparat nicht aus gesetzt ist, oder die doch mit Hülfe der vorgesehenen Mittel leicht beseitigt werden können, da ja der Apparat Neufüllungen mit Gas auch während der Versuche gestattet. G-lch. George C. Whipple. The thermophone. Science, N. S. 2, 639—643, 1895. L’4clair. £lectr. 6, 326, 1896.