cylindrischen Glasgefässe, das an der einen Seite die 45 cm lange Messcapillare trug, auf der anderen Seite einen Glashahn, in der Mitte einen Schliff zum Einsetzen des Thermometers. Im Inneren des Dilatometers befand sich ein Rührwerk, das in einer Büchse weisse Eisendrähte enthielt und von aussen durch rotirende Mag nete in Bewegung gesetzt werden konnte. Die Volumenbestimmung des Dilatometers erfolgte durch Auswägen mit Wasser, diejenige der Capillare durch Kalibriren mit einem Quecksilberfaden von 5 cm zu 5 cm. Eine erneute Kalibrirung nach den Versuchen zeigte deutlich, dass die Capillare eine geringe Corrosion durch die Flüssigkeiten erfahren hatte, die jedoch das Resultat nicht wesentlich beeinträchtigte. Auch die wegen des Hahnes befürchteten Unregelmässigkeiten traten bei häufigem sorgfältigen Einfetten desselben nicht auf. Die Druckcoefficienten des Dilatometer gefässes wurden bestimmt und in Rechnung gezogen; das in 's 0 getheilte Thermometer wurde wiederholt mit einem durch die Physikalisch-technische Reichsanstalt untersuchten Normalthermo meter verglichen. Die Messungen erfolgten bei Temperaturen von 0°, 5°, 10° . . . 40“, und zwar sowohl bei steigender als bei fallender Temperatur. Die zur Reduction nothwendige Ausdehnung des Glases ermittelte der V erf. durch besondere Ausdehnungsversuche mit reinem Wasser, dessen Ausdehnung durch die Bestimmungen von Thiesen, Marek und Scheel als hinreichend bekannt ange sehen werden darf. Irgend welche Gesetzmässigkeiten zwischen dem thermischen Verhalten und anderen physikalischen Eigenschaften der unter suchten Lösungen konnte der Verf. nicht entdecken, wohl aber liess sich die von Marignac für H 2 SO 4 , NaHSO 4 und Na 2 SO 4 gefundene bemerkenswerthe Thatsache, dass das saure Salz einen grösseren und das neutrale einen kleineren Ausdehnungscoefficienteu hat, als die Schwefelsäure, auch an KHSO 3 und K 2 SO 4 bestätigen, während die zum Vergleich herangezogene Phosphorsäure mit ihren drei Kalisalzen dies Verhalten nicht zeigte. Hier hat die Säure den kleinsten und das neutrale Salz den grössten Aus- dehnungscoefficienten; diejenigen von KILPO 4 und K,H PO 4 liegen, ihrem Kaligehalte entsprechend, zwischen jenen. Glch. K. Zepernick und G. Tammann. Ueber die Volumina einiger wässeriger Lösungen zwischen 100° und 150°. ZS. f. phys. Cliem. 16, 659—670, 1895.