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200 18. Optische Apparate. Theorie des Fernrohres auf Grund der Beugung gefunden hat, schmiegt sich nämlich die Lichtvertheilung im Brennraume eines guten Objectivs von geringer sphärischer Aberration (A < 1) so eng an diejenige eines aplanatischen an, dass die Unterschiede kaum mehr als ein Hundertstel der vollen Lichtstärke betragen, so dass eine Compensation solcher Fehler unnöthig ist. Ja die vom Verf. für die sphärische Aberration geringen Grades gegebenen Zahlen sollen praktisch unbedenklich auf ein aplanatisches Objectiv anwendbar sein. Lr. K. Strehl. Aplanatische und fehlerhafte Abbildung im Fernrohr. ZS. f. Instrk. 15, 362—370, 1895. Der Verf. zieht die Consequenzen aus seinem Buche: „Die Theorie des Fernrohres auf Grund der Beugung“ und giebt nume rische Ausrechnungen. Die wichtigen Resultate sind in der betr. Abhandlung selbst nachzulesen. Beziehentlich des genannten Werkes sei auf die vorigen Berichte verwiesen, wo eine ausführliche Inhalts angabe mitgetheilt ist. Lr. S. Czapski. Ueber neue Arten von Fernrohren, insbesondere für den Handgebrauch. Vortrag, gehalten im Verein zur Beförderung des Gewerbefleisses am 7. Jan. 1895. S.-Af. Vereinsbl. d. D. Ges. f. Meeh. u. Opt.'ö, 1895. O. R.-P. Nr. 76 735. ZS. f. Instrk. 15, 386, 1895. Nach einer Einleitung, welche die Einrichtung und die Vorzüge des GALiLEi’schen Fernrohres behandelt und darthut, dass es bisher an praktisch brauchbaren Instrumenten für den Handgebrauch mit einer sechs- bis achtfachen Vergrösserung mangelte, werden die neuen Prismenfernrohre beschrieben. Bei diesen wird die Auf richtung des Bildes nicht durch Brechung an Linsen, wie beim ter restrischen Ocular, sondern durch Reflexionen an Spiegeln bewirkt, welche in Gestalt total reflectirender Prismen zwischen Objectiv und Ocular eingeschoben werden. Die Spiegelcombinationen dürfen natürlich keine Ablenkung der Sehrichtung bewirken und müssen so angeordnet sein, dass sie Links und Rechts sowohl als auch Oben und Unten vertauschen. Dazu bilden je zwei Prismen eine Re flexionsebene, von denen die eine senkrecht zur anderen gerichtet ist. Die Stellung der vier Prismen kann sehr verschieden sein, um dieser Bedingung zu genügen. Durch die bildumkehrenden Spiegelcombinationen wird zunächst eine bedeutende Verkürzung der Rohrlänge bewirkt, dabei bleibt aber die Grösse des Gesichtsfeldes und die Helligkeit eher über-