196 17. Physiologische Optik. Der Sehpurpur der Säugethiere, Vögel und Amphibien ergab völlig gleiche Absorptionsvertheilung (Maximum bei 500 fifi), während der Sehpurpur der Fische davon abwich (Maximum bei 540 fifi). Die Absorptionscurve hat in beiden Formen nach den Seiten des Spectrums hin symmetrischen Abfall. Die früher von A. König ausgeführten Absorptionsmessungen am menschlichen Sehpurpur stimmen mit den hier bei Säuge- thieren, Vögeln und Amphibien erhaltenen Resultaten überein. A. K. W. Peddie. Ein Fall von Blau-Gelbblindheit. Nature 51, 631, 1895p. Kurze Beschreibung eines Falles anomalen Farbensehens. Das Spectrum ist unverkürzt, in der Nähe von D liegt eine neutrale Zone. A. K. G. Daezens. Sur une theorie physique de la perception des couleurs. C. R. 121, 133—135, 1895 p. An der Pigmentschicht der Netzhaut soll das einfallende Licht reflectirt werden und dadurch in der Stäbchen- und Zapfenschicht stehende Wellen bilden. Die Stäbchen werden als gleichförmige cylindrische Gebilde von allen diesen Wellen gereizt und ver mitteln daher auch die einfache Empfindung des Lichtes ohne irgend welchen Farbenunterschied, während die Zapfen, da sie von ungleicher Länge sind, auch von den verschiedenen Wellenlängen verschieden erregt werden. Alles, was der Verf. zur Stütze seiner Theorie anführt, ist entweder unrichtig oder hat keine Beweiskraft. A. K. Litteratur. W. DE W. Abney. Colour vision. Being the Tyndall lecture delivered in 1894 at the Royal Institution. 8°. 232 S. London, Sampson Low, 1895. [Nature 53, 124—125, 1895 p. K. B. R. Aars. Untersuchungen über Farbeninduction. 8“. 15 S. Christiania Vid. Selsk. Skr. 1895. W. Peddie. On a case of colour blindness. Part I. Edinb. Trans. 38 [2], 501—508, 1894—95. W. Pole. Data on the phenomena of colour blindness, chiefly derived from foreign sources. Edinb. Proc. 20, 103—140, 1893—1895. L. Cazes. Stereoscopie de precision. Theorie et pratique. 8°. 71 8. Paris 1895.