166 15 c. Kry stalloptik. Doppelbrechung. C. Camichel. Absorption de la lumiere dans les cristaux. These. Paris 1895. Journ. de phys. (3) 4, 149—154, 1895. Ann. chim. phys. (7) 5, 433—-493, 1895. Säances de la soc. frang. de phys. 1895 [1], 46—50. Zur Messung der Absorption wurde das von Goux beschriebene Spectrophotometer benutzt. Zwei an einander grenzende Felder werden durch parallele Strahlenbündel erleuchtet, die von zwei von einander unabhängigen Collimatoren ausgehen. Vor den Spalt des einen wird der absorbirende Krystall gebracht und darauf die Lichtintensität des den anderen durchsetzenden Strahlenbündels so lange messbar geändert, bis die Felder wieder gleich hell erleuchtet sind. Diese Aenderung erfolgt bei der ursprünglichen Goux’schen Anordnung durch Drehung Nicon’scher Prismen. Hierbei tritt jedoch stets eine seitliche Verschiebung des Strahlen bündels ein. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, liess Verf. die Nicols unbeweglich und bewirkte die Intensitätsänderung durch eine grössere oder kleinere Drehung der Polarisationsebene mit Hülfe eines SoLEiifschen Compensators. Die Untersuchung pleochroitischer Krystalle ergab folgende Resultate: 1. Die Gleichungen der Aetherschwingungen in den unter suchten Medien — Turmalin, Epidot, Ferricyankalium, Andalusit — sind linear. 2. Eine einzige Exponentielle genügt, um die Absorption einer gegen die optischen Elasticitätsaxen geneigten Schwin gung darzustellen; und die Theorie des Absorptionsellip- soids giebt gut die Erscheinungen in symmetrischen Kry- stallen wieder. 3. Für unsymmetrische Krystalle (monokline und trikline) genügt die Theorie vom Absorptionsellipsoid nur mit dem Vorbehalt, dass dieAxen desselben nicht mit den optischen Elasticitätsaxen zusammenfallen. 4. Die Geneigtheit der Axen grösster und kleinster Absorp tion gegen die optischen Hauptelasticitätsaxen (für Schwin gungen in der Symmetrieebene bei monoklinen, für Schwin gungen in beliebiger Ebene bei triklinen Krystallen) ist allgemeine Thatsache in natürlichen und natürlich gefärbten Krystallen. Verf. beobachtete sie an Epidot, Axinit, am Doppelsulfat von Kupfer und Kobalt und von Kalium und Kobalt.