der Krystall dann in einem solchen Stadium, so zeigen diese Partien desselben Anomalien, nicht jedoch das Skelett. Aus diesem letzteren Umstande, dass das Skelett sich optisch normal verhält, schliesst Verf., dass man die Entstehung der Doppelbrechung durch isomorphe Beimischung nicht annehmen dürfe, da das optisch normale Skelett jedenfalls auch ein isomorphes Gemisch ist. Verf. nimmt an, dass die beschriebenen, nur an einigen Körpern beobachteten Dichteunterschiede den anomalen Krystallen allgemein eigenthümlich seien. Auf dieser Annahme fassend und von der Voraussetzung ausgehend, dass die Richtungen der anomalen Dichte verminderung normal zu den Krystallflächen seien, findet Verf. folgendes Verhalten regulärer Krystalle nach verschiedenen Flächen: Würfelflächen, einaxig; optische Axe = Flächennormale. Octaederflächen, ebenso. Dodekaederflächen, zweiaxig; eine Elasticitätsaxe senkrecht zur Fläche, die beiden anderen in Richtung der Diagonalen. Ikositetraederflächen, zweiaxig; Elasticitätsaxen parallel und senkrecht zur Symmetrielinie. Pyramidenwürfel- und Pyramidenoctaederflächen, ebenso. Achtundvierzigflächner; die Schliffe verhalten sich wie solche aus triklinen Krystallen. Man sieht hieraus, dass die optischen Eigenschaften der Anwachs pyramiden von der Symmetrie der sie äusserlich begrenzenden Krystallflächen abhängig sind. Die vorkommenden Abweichungen werden grösseren Dichtigkeitsdifferenzirungen zugeschrieben. R. Brauns hält die Theorie der Entstehung anomaler Doppel brechung durch abnorme Vertheilung der Dichtemaxiraa und -minima für verfehlt, aus wesentlich folgenden Gründen: I. Aus dieser Theorie folge, dass der Kern regulärer Krystalle einfachbrechend sei, und über dessen Flächen sich erst die Anwachspyramiden aufbauen, dass ferner auch das Skelett optisch normal sei. Beides sei nicht der Fall, Kern wie Skelett seien stets doppeltbrechend. Die Doppelbrechung an der Grenze zweier Anwachspyramiden sei nur schwächer wegen der hier eintretenden theilweisen Compensation. Dass Ben Saude diese Doppelbrechung nicht wahrnahm, läge daran, dass er zu seinen Versuchen Alaunmisch- 11*