162 15 c. Kry stalloptik. Doppelbrechung. Bei einaxigen Krystallen sieht man zu, ob die Polarisations richtung der langsameren Welle in den Hauptschnitt oder die zu diesem senkrechte Richtung fällt. Die letztere erkennt man daran, dass bei Drehung um dieselbe die Doppelbrechung zu- oder ab nimmt. Bei zweiaxigen Krystallen sucht man einen zur Axen- ebene möglichst parallelen Schnitt auf, welchen man an der stärksten Doppelbrechung erkennt, und bestimmt in ihm die Polarisationsrichtung n g der langsameren Welle. Darauf dreht man den Schliff in geneigter Lage um die Verticalaxe. Aus den dabei beobachteten Stellungen, in welchen der Schliff schwächste Doppelbrechung zeigt, kann man die ungefähre Lage der optischen Axen bestimmen, und aus dem Winkel, den sie mit n g bilden, den Charakter der Doppelbrechung. Für diese Messungen eignet sich das Universaltischchen des Verf. H. S. A. Sella. Sülle leggi di propagazione della luce nei cristalli magnetici. Atti R. Acc. dei Line. Bend. (5) 4, 237—242, 283—288, 1895. Ableitung und Discussion der Gleichungen der Strahlen- und der Normalenfläche von magnetischen Krystallen, deren dielektrischen und magnetischen Hauptaxen zusammenfallen. Ä S. A. Ben Saude. Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regulären Krystalle. 43 S. Lisbonne 1894. [N. Jahrb. f. Min. 2, 1—4, 1895 f. R. Bbauns. Einige Bemerkungen zu dem von Herrn Ben Saude gegebenen Beitrag zu einer Theorie der optischen Anomalien der regulären Krystalle. N. Jahrb. f. Min. 1895, 2, 133—I43f. Ben Saude sucht den Grund der anomalen Doppelbrechung regulärer Krystalle allein in einer abnormen Vertheilung der Dichtigkeitsmaxima und -minima. Zur Begründung seiner Idee dient ihm die Beobachtung, dass ein wachsender Krystall nach gewissen Richtungen manchmal schneller wächst als nach anderen dazwischen liegenden und hierdurch ein Skelett bildet. Dies Skelett, so nimmt er an, besteht aus normal beschaffener Sub stanz. Für die Zwischenräume soll die Stoffzufuhr eine geringere sein, und der Krystall soll nun die unzureichende Substanzmenge dazu verwerthen, nach bestem Können der Krystallsymmetrie zu genügen. Hierbei lagert sich die Substanz in den Zwischenräumen, die Anwachspyramiden bildend, continuirlich ab auf Kosten der dabei erniedrigten Dichte dieser Krystallpartien. Verfestigt sich