Weiter dehnte der Verf. seine Messungen auf glühendes, festes Platin, geschmolzenes Silber, Gold und Eisen aus und zog hierbei die CAUCHY’schen Formeln für Metallreflexion zur Erklärung heran; gleichzeitig machte er noch die durch Versuche von Crova wahrscheinlich gewordene Annahme, dass die optischen Constanten der Metalle nicht wesentlich von der Temperatur abhängen. Unter diesen Voraussetzungen ergab sich wieder eine, nament lich für geschmolzenes Silber, ganz bemerkenswerthe Ueberein- stimmung zwischen den theoretisch geforderten und den experi mentell gefundenen Werthen für die Grösse p, vorausgesetzt, dass auch hier das ganze ausgestrahlte Licht eine Brechung erlitten habe. Die eigenthümliche Erscheinung, dass bei grossen Austritts winkeln die Färbung der beiden Felder verschieden ist, erklärt der Verfasser auf Grund der Versuche von Quincke und Jamin in ungezwungener Weise durch die Verschiedenheit der Werthe der Winkel für die Maximalpolarisation bei den verschiedenen Wellenlängen. Der Verf. kommt zu dem Schlüsse, dass die AnAGo’sche An nahme unhaltbar sei, dass vielmehr mit grosser Wahrscheinlichkeit alles von dem leuchtenden Körper ausstrahlende Licht — auch das von der Oberfläche ausgehende — eine Reflexion bezw. Brechung in einer an das Metall angrenzenden, ausserhalb der selben befindlichen Schicht erleide, in ähnlicher Weise, wie auch nach Quincke etc. das Licht, welches von aussen auf das Metall fällt, nicht genau an der geometrischen Oberfläche des Metalles reflectirt wird, sondern bis zu einer gewissen Tiefe in dasselbe eindringt. Glch. W. v. Uljanin. Ueber die Polarisation der schief emittirten Strahlen. Verh. d. Phys. Ges. Berlin 1-4, 40—45, 1895. Nach Kirchhoff kann man den Polarisationszustand des von einem Körper ausgestrahlten Lichtes berechnen, wenn man nur die Gesetze der Reflexion des betreffenden Körpers kennt; denn aus der Gleichung für Emission und Absorption folgt, dass der Polarisatioszustand des emittirten Lichtes gleich sein muss dem jenigen des von aussen hinein gebrochenen, vorausgesetzt, dass der Körper genügend dick ist, um alles hineingebrochene Licht zu absorbiren. Der Verf. prüfte diesen Satz sowohl an dem vorhan denen Beobachtungsmaterial von de la Provostaye, Desains und Violle, als auch mit Hülfe eigener Beobachtungen. Die Versuchsanordnung war folgende: