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eines schwach absorbirten, ausserordentlich gebrochenen Strahles bei Magnesiumplatincyanür. Glch. W. König. Ueber einige Fälle achromatischer Interferenzen. Wied. Ann. 55, 1—43, 1895. Wenn man die von einem Lichtspalt oder Lichtpunkt kommen den Strahlen spectral zerlegt und mit dem so erhaltenen Spectrum als Lichtquelle Beugungs- bezw. Interferenzerscheinungen hervor bringt, so erhält man, je nach der Versuchsanordnung, verschiedene Modificationen achromatischer Interferenzen, von denen der Verf. einige sowohl experimentell als auch rechnerisch verfolgt. Angenommen, der beugende Schirm bilde den negativen Theil der X F- Ebene des rechtwinkligen Coordinatensystems, dessen F-Axe mit dem Rande des Schirmes zusammenfällt, die Coordi- naten der Lichtquelle seien z — a und x = x ± , der Ort des Beob achters sei gegeben durch die Ebene z = b, dann sind die A'-Coordinaten der Beugungsmaxima bezw. -minima dargestellt durch die Gleichung V 4 V a a Ist für alle Farben gleich, d. h. haben wir es mit einem leuchtenden Spalte weissen Lichtes zu thun, so entsteht aus der Uebereinanderlagerung der Streifen für verschiedene Farben ein chromatischer Effect, ähnlich den Farben der NEWTON’schen Ringe. Ist dagegen % eine Function der Wellenlänge, die Lichtquelle also ein Spectrum, so erfahren die Streifen für verschiedene Farben Verschiebungen, entsprechend den Verschiebungen der Schatten grenze; der chromatische Effect wird dadurch verändert und kann unter Umständen aufgehoben werden. Die Bedingung hierfür erhält man dadurch, dass man den nach A genommenen Differential quotienten der obigen Gleichung Null setzt. Die entstehende Glei chung lehrt dann, dass die Achromatisirung überhaupt nur zu erreichen ist, wenn d Ä positiv ist, d. h. der beugende Schirm muss vom violetten Ende her vor das Spectrum geschoben werden. Ferner kann die Achromatisirungsgleichung, streng genommen, nur für eine einzelne Farbe erfüllt sein; ist dies die hellste Strahlen gattung des Spectrums, so wird der Effect am stärksten. Endlich kann auch die Achromatisirung nicht für das ganze Streifensystem, sondern, streng genommen, nur für eine bestimmte Stelle erreicht