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werden denjenigen Orten entsprechen, wo der Dickenunterschied der beiden Platten ungefähr Wellenlänge der intensivsten Strahlengattung des Spectrums entspricht, die Maxima den Orten, wo die zweite Platte genau dieselbe Dicke hat, wie die erste. Es gelang dem Verf., diese rechnerisch ermittelten Resultate dadurch auch experimentell nachzuweisen, dass er ein Mikroskop deckplättchen senkrecht zur Zone der gleichen Dicken durchschnitt und das Spiegelbild des einen Plättchens im anderen beobachtete. Während beide Plättchen, einzeln genommen, keine Interferenzen zeigten, gaben sie vereint Interferenzerscheinungen des weissen Lichtes, doch war die Justirung der Plättchen mit ziemlichen Schwierigkeiten verbunden. Rascher liessen sich diese Erscheinungen mit Hülfe zweier Vorrichtungen für NfiWTON’sche Farbenringe (Convexlinse auf planer Glasplatte) hervorrufen, welche so gestellt wurden, dass sich ihre Mittelpunkte nicht genau entsprachen. Es trat in diesem Falle eine mittlere ungefärbte Franse auf, und zwar weit über diejenige Zone hinaus, in welcher die NEWTOx’schen Ringe bei den einzelnen Vorrichtungen noch sichtbar waren. Die Rechnung ergiebt, dass diese Fransen Kreise sind, deren Radien sich aus den Krümmungsradien der beiden Linsen berechnen lassen. Sie sind in der Nähe der Oberflächen localisirt, liegen also nicht im Unendlichen, was sie unmittelbar von den ähnlichen Brewster’- schen Fransen unterscheidet. Glch. II. PoincarjS. Sur le spectre cannele. C. R. 120, 757—762, 1895. Gouy. Sur la regularite du mouvement lumineux. C. R. 120, 915 —917, 1895. A. Schuster. Sur les spectres canneles. C. R. 120, 987—989, 1895. Controverse zwischen den drei genannten Physikern, welche an die von Gouy und Rayleigh begründete und von Schuster (vgl. diese Ber. 50 [2], 76—78, 1894) unterstützte Ansicht anknüpft, dass das Auftreten von Interferenzen bei grossen Gangunterschieden noch keineswegs einen Schluss auf die Regelmässigkeit der Schwin gungen des einfallenden Lichtes zulässt, dass vielmehr das Zustande- kommen der Interferenzen an die Beschaffenheit des bei den Ver suchen verwendeten Gitters oder Prismas gebunden ist. Poincarö sucht diese Ansicht dadurch zu widerlegen, dass er für die Function, welche die Schwingungen des einfallenden Lichtes darstellen soll und nach Gouy’s etc. Ansicht beliebig sein kann, einen derartigen Werth wählt, dass die betr. Lichtquellen auch nach ihrem Er löschen und sogar noch vor ihrem Erscheinen ein Spectrum von