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Flächen auf einander für unmöglich gehalten: der Verf. zeigt, dass unter Umständen schon eine einfache Linse derartige fehlerfreie Abbildungen liefern kann. Wie sich aus den vom Verf. früher entwickelten Formeln ergiebt (vergl. Verb. phys. Ges. Berlin 1892, 15), ist diese Linse concav-convex und wird von Kugelflächen gleicher Krümmung begrenzt, deren Krümmungsradius gegeben ist durch r — e „ i (e = Dicke der Linse, n = Brechungsquotient). Die fehlerfreie Abbildung findet nur statt, wenn die Linse bei der Ver grösserung y = w 2 benutzt wird. Von den beiden entsprechenden Bildern ist dann keines reell; das kleinere, welches zu den Strahlen jenseits der concaven Fläche gehört, liegt in der diese Fläche berührenden Ebene, hat also wenigstens den Axenpunkt im Reellen, das grössere liegt um e (n — 1) weiter nach der concaven Seite hin. Die Bedeutung des gefundenen Resultates liegt nicht sowohl in der praktischen Verwendbarkeit der Linse, denn eine solche lässt sich nach des Verf. eigener Ansicht kaum erwarten, als vielmehr in dem Umstande, dass sich der Weg, durch directe Berechnung ein Diopter von bestimmter Eigenschaft zu finden, als leicht gangbar erwiesen hat. Glch. H. Pellat. Theorie du phenomene de l’aberration dans le cas d'une lunette pleine d’eau. Journ. de phys. (3) 4, 21—23, 1895 f. Säances soc. fr. phys. 1895, 7—8, 14—16. Aus den Beobachtungen auf der Sternwarte zu Greenwich hatte sich bekanntlich ergeben, dass die astronomische Aberration ungeändert bleibt, wenn man das Beobachtungsfernrohr mit Wasser füllt. Aus dieser Thatsache musste der Schluss gezogen werden, dass der Aether bei der Erdbewegung mitgeführt wird. Der Verf., dem die bisherigen Erklärungen nicht genügen, giebt in der vor liegenden Arbeit eine neue theoretische Ableitung dieser Erschei nung, aus welcher ebenfalls hervorgeht, dass die Grösse der Ab erration unabhängig sein muss von der Natur des Mediums, welche sich zwischen Objectiv und Fadenkreuz des Fernrohres befindet, vorausgesetzt, dass für die Mitnahmegeschwindigkeit des Aethers w 2—1 ganz allgemein die Beziehung gilt v = v—1 , wobei v die Ge schwindigkeit der Fernrohrbewegung bezeichnet. Diese Beziehung ist theoretisch und experimentell von Fizeau (in neuerer Zeit auch von Michelson und Morley; d. Ref.) für den Fall nachgewiesen worden, dass die Fortpflanzung des Lichtes dieselbe Richtung hat,