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findet man hiernach, wenn man von E. Wiedemann, auf Totalreflexion an einer Luftschicht beruhend, vergl. diese Ber. 1893), bei welchem nur statt eines cylindrischen ein kugelförmiges Glasgefäss gewählt wurde. Dasselbe war auf der Innenseite versilbert, bis auf einen circa 4 mm breiten, verti- calen Spalt, und wirkte auf diese Weise als Linse, durch welche das Bild der Lichtquelle auf den Spalt des Spectroskops geworfen wurde. DieVerff. erhielten unter Benutzung von Lithium-, Natrium-, Thallium- und Cadmiumlinien für den Brechungsquotienten folgende Werthe: Für das mittlere Grün (« — 1,222) als Dichte des Sauerstoffs bei der Siedetemperatur d = 1,137 setzt, H — 1 nach der GLADSTONE’schen Formel :— = 0,1953, nach der Lo ef 670,5 pu n — 1,2210 643,8 „ 1,2211 589,2 „ 1,2214 535,0 „ 1,2219 441,6 „ 1,2249 BENz’schen Formel -r—— ; —s-— = 0,1242. Nimmt man nach Reg- (n 2 2) d nault für die Dichte des Sauerstoffgases bei 0° den Werth 0,00143 und für den Brechungsquotienten bei 760 mm Druck 1,000271 an, so erhält man für die entsprechenden Grössen die Werthe 0,18947 bezw. 0,12631; der letztere stimmt also fast voll ständig' mit dem für flüssigen Sauerstoff gefundenen Werth überein. Auch die Dispersionsconstante, nach Mascabt’s Formel berechnet, .giebt sowohl für den gasförmigen wie für den flüssigen Zustand des Sauerstoffs ungefähr den gleichen Werth, 0,0064. Auf Cobnu’s Veranlassung beschäftigten sich die Verfasser noch mit der Lösung der Frage, ob die diffusen Banden des Absorp- tionsspectrums in gleicher Weise entwickelt sind, wenn die Ver dichtung des Sauerstoffs durch Temperaturerniedrigung bei Atmo sphärendruck oder wenn sie durch Compression bei höherer Temperatur erzielt wird. Zu diesem Zwecke stellten die Verff. flüssige Luft bei Atmosphärendruck dadurch her, dass sie das betreffende luftgefüllte Gefäss in flüssigen Sauerstoff setzten, der unter vermindertem Druck heftig verdampfte. Sodann wurden direct neben einander entworfene Absorptionsspectra verglichen, welche durch Einschieben einer 1,9 cm dicken Schicht flüssiger Luft und einer 0,4 cm dicken Schicht flüssigen Sauerstoffs entstanden; es zeigte sich, dass die Banden des letzteren viel stärker entwickelt