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Dichte h der positiven Belegung. Da inan aber die Dicke nicht kennt, so sind über die Dichte verschiedene Annahmen möglich, und hier trennen sich die beiden Theorien. Nach der Ladungs stromtheorie von v. Helmholtz dient der ganze Polarisationsstrom zur Verstärkung der Ladungsdichte, nach der Leitungsstromtheorie des Verf. wird nur ein kleiner Theil des Polarisationsstromes zu diesem Zwecke verwendet, der grössere Theil der Ionen wird da gegen im neutralen Zustande ausgeschieden. Die Dichte der Doppel schicht ist demnach nach der Ladungsstromtheorie weit grösser, als nach der Leitungsstromtheorie, und umgekehrt ist demnach ihre Dicke nach der ersteren weit kleiner, als nach der letzteren. Der Werth 7’ 0 , welchen die Oberflächenspannung ohne Doppelschicht aufweisen würde, wird durch die in der Doppelschicht wirksamen elektrostatischen Abstossungskräfte um den Betrag 2^7< 2 ö vermin dert, so dass der wirklich beobachtete Werth der Oberflächenspan nung T = T a —2nh-ö ist. Nach der Theorie von v. Helmholtz ist T o von der Polarisation unabhängig, und die Aenderung von T wird wesentlich durch den Werth von 2nh’ö bedingt, so dass beim Maximum der Oberflächenspannung /(= 0 ist, d. h. die Doppel schicht verschwindet. Alsdann haben Quecksilber und Elektrolyt gleiches Potential. Bei der WARBURG’schen Theorie kommt, da bei ihr h einen sehr kleinen Werth gegenüber dem h bei der Ladungsstromtheorie besitzt und das Product h . Ö beide Male gleich sein muss, das Glied 2nli 2 ö für den Werth von T kaum in Be tracht, und es ist wesentlich: T = T o . T o wird verändert, indem die chemische Beschaffenheit der Grenzschicht durch die Polarisation ge ändert wird, welche Aenderung auch bestehen bleibt, wenn man sich die Doppelschicht entfernt denkt. Nach der Leitungsstrom theorie besitzt mithin das bis zum Maximum der Oberflächenspan nung polarisirte Quecksilber nicht das Potential des Elektrolyten, und der Verf. kann deshalb die Richtigkeit der Messungen der Potentialdifferenz Metall | Flüssigkeit, wie sie auf Grund dieser An nahme von Ostwald u. A. ausgeführt worden sind, nicht acceptiren. Auch die Messungen von V. Rothmund (diese Ber. 50 [2], 551, 1894), welche anscheinend zu Gunsten dieser Annahme sprechen, lassen eine andere Deutung zu. Zur Stütze seiner Ansicht bespricht der Verf. endlich die eingangs erwähnte Arbeit von U. Behn und die Arbeiten.von G. Meyer (diese Ber. 48 |2|, 585, 1892; 50 [2], 539, 1894; 51 [2], 694, 1895; vergl. auch das nachstehende Ref.). Am Schluss werden einige historische Notizen initgetheilt, aus denen hervorgeht, dass die beiden Theorien der Polarisation gleich nach